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Knieprobleme: Symptome, Diagnose und Behandlung

Kommentar schreiben Aktualisiert am 23. Oktober 2017

Knieschmerzen gehören zu den häufigsten Gelenkproblemen. Sie können plötzlich, bei Belastung oder in Ruhe in Erscheinung treten und sogar chronisch werden. Die Lokalisation des Schmerzes kann einen Hinweis auf die Ursache liefern. Woran erkennt man, ob es sich um eine Kreuzbandverletzung oder einen Meniskusschaden handelt? Verhindert ein Muskelaufbau Knieschmerzen? Mehr dazu im folgenden Beitrag.

Das Kniegelenk

Das Kniegelenk verbindet den Oberschenkelknochen, den Femur und den Unterschenkelknochen, die Tiba miteinander und fungiert als Scharniergelenk, sodass es sich beugen und strecken lässt. Da die beiden knöchernen Gelenkpartner, Oberschenkelknochen und Unterschenkelknochen nicht formschlüssig ineinandergreifen, existiert ein gewisses Verletzungs- sowie Verschleißrisiko. Das Kniegelenk wird durch Muskeln und Bänder zusammen gehalten und geführt – so ist beispielsweise bei einer Bindegewebsschwäche oder nach einer Verletzung das sogenannte „Wackelknie“ zu beobachten. Mit zunehmenden Alter stehen die Zeichen leider auf Verschleiß, sodass sich Knieschmerzen äußern. Weitere Belastungen für das Kniegelenk können sein:

  • Übergewicht
  • Achsenfehlstellungen, wie beispielsweise X- oder O-Beine oder Beinlängendifferenz
  • bestimmte Zwangshaltungen (Beispiel: das Arbeiten als Fliesenleger im Hocken)
  • viel Laufen auf hartem, unebenen Boden

Symptome bei Kniebeschwerden

Schmerzen, auch im Bereich des Kniegelenks, werden unterschieden in akut und chronisch: während akute Schmerzen wenige Stunden bis Tage andauern und entweder von selbst oder durch die entsprechende Therapie abklingen, können sich chronische Beschwerden von Anfang an schleichend entwickeln oder vom akuten in den chronischen Zustand übergehen. Kniebeschwerden sollten von einem Arzt, einem Hausarzt oder Orthopäde, abgeklärt werden; je früher die Untersuchung und Behandlung, desto höher die Wahrscheinlichkeit auf eine Heilung. Die häufigsten Ursachen von Knieverletzungen sind:

  • Knochenbruch: Gelenkfortsätze des Oberschenkelknochens, Schienbeinkopf oder Kniescheibe
  • Verrenkung
  • Bänderriss am Knie: Seitenbänder, Kreuzbänder, Kniescheibensehne, Sehne des Oberschenkelstreckmuskel
  • Meniskusschaden: akuter Meniskusriss oder chronischer Meniskusschaden
  • gereizte Schleimbeutel am Knie
  • Abnutzung von Sehnen und Bändern: Springerknie (Patellaspitzensyndrom), Läuferknie (Iliotibialesband-Knie)
  • Knieschmerzen bei oder nach Infektionen

Meniskus-, Knorpel – und Kapselbandverletzungen treten häufig bei Unfällen auf. Typischer Verletzungsmechanismus: kraftvolle Drehbewegung des Oberkörpers bei fixiertem Unterschenkel und Fuß. Dabei können je nach Krafteinwirkung isolierte Meniskus- und Bandverletzungen oder Kombinationsverletzungen von Meniskus-, Band- und Kapselstrukturen auftreten. Direkt nach so einem Unfall bestehen starke Schmerzen, Bewegungseinschränkung und Gelenkschwellung. Die Vermutung auf eine Meniskusverletzung liegt dann nahe, wenn Druckschmerz über dem Gelenkspalt und Schmerzen bei passiven Rotationsbewegungen empfunden werden. Bandverletzungen sind durch charakteristische Instabilitätszeichen bei Testbewegungen nachweisbar. Mit der Röntgenuntersuchung lassen sich knöcherne Verletzungen nachweisen, allerdings keine Meniskus-, Band- und Knorpelschäden – die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) oder eine Magnetresonanztopographie (MRT) können Aufschluss geben, um Verletzungen innerhalb des Kniegelenks nachzuweisen.

Was man als Läufer gegen Überlastungsschäden tun kann

Knieverletzungen scheinen zum sportlichen Alltag zu gehören. Besonders bei Marathonläufern, Radfahrern oder Triathleten sind Schmerzen im Knie häufig. Schließlich zählt das Knie im Sport zu den insgesamt am häufigsten beschädigten Körperstrukturen. Überlastungsinduzierte Knieprobleme, die durch viel Training sowie einer einseitig geschwächten Muskulatur zustande kommen, können die Folge sein. Als Betroffener sollte man bei Überlastungsschäden folgendermaßen vorgehen:

  • vermindern Sie Ihr Laufpensum
  • führen Sie Koordinations- und Kräftigungsübungen durch
  • überprüfen Sie Ihre Laufschuhe und lassen Sie sich gegebenenfalls Einlagen vom Orthopäden verschreiben, um Fußfehlstellungen beim Laufen zu vermeiden
  • überprüfen Sie, ob möglicherweise der Untergrund Grund für Ihre Schmerzen sind: Auf Beton läuft es sich schlechter als durch den Wald
  • lassen Sie sich eine Physiotherapie verschreiben
  • nehmen Sie bei Bedarf entzündungshemmende Medikamente ein

Knieschmerzen vermeiden durch das Stärken der Muskulatur

Je mehr die Oberschenkelmuskeln in Form sind, desto besser die Stabilität im Knie. In einer Studie aus dem Jahr 2006 ist ein sechswöchiges Trainingsprogramm mit 35 Patienten durchgeführt worden – die Kräftigung der Hüftabduktoren, -außenrotatoren und –beuger sowie Dehnung der Hüftbeuger hatte zum Ziel, dass bei 93 Prozent der Studienteilnehmer eine erhebliche Verbesserung der Biomechanik erzielt wurde und in allen Fällen eine Linderung der Schmerzen beobachtet wurde. Damit das Knie auch weiterhin schmerfrei bleibt, ist zu empfehlen mit Mukelaufbau das Knie zu stabilisieren und stärken:

  • die allgemeine Kräftigung von Hüfte und Beinen, insbesondere der Hüftabduktoren
  • einbeiniges Stabilisationstraining auf wackeligen Untergründen und eine gerade Beinachse auf dem Halten anstreben
  • Mobilisation der Sprunggelenke und Dehnen der Wadenmuskulatur.
  • Eigenmassage des seitlichen Oberschenkels und der Wade mit einem Massageroller

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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