© 123

Energiebündel Fichte: Der Baum des Jahres 2017

Kommentar schreiben Aktualisiert am 10. März 2017

Die Fichte – die häufigste Baumart Deutschlands - ist Baum des Jahres 2017. Der gesundheitliche Nutzwert der Fichte hat viele Anhänger: in der Naturheilkunde hat die Fichte nämlich ihren festen Platz. Erfahren Sie Wissenswertes zum Energiebündel Fichte im folgenden Beitrag.

Die Fichte

Die Fichte, Picea, gehört zur Familie der Kieferngewächse – die einzige in Mitteleuropa heimische Art ist die Gemeine Fichte, Picea abies, in Deutschland vorrangig in Mittelgebirgen vorkommend. Jeder dritte Baum in Deutschland ist eine Fichte, womit die Fichte die häufigste Baumart in Deutschland ist. Die immergrünen und einstämmigen Bäume, deren Stammdurchmesser ein Meter beträgt, erreichen eine Höhe von 20 bis 60 Metern und haben eine kegelförmige bis walzliche Form. Die Fichte ist eine einhäutige, windblütige Samenpflanze: an jedem Baum befinden sich sowohl männliche als auch weibliche Organe, die Vermehrung erfolgt durch Windbestäubung. Die Gemeine Fichte wird wegen ihrer rot-bräunlichen Rinde von manch Einem verwirrend auch als Rottanne bezeichnet, da man früher nicht zwischen Tanne und Fichte habe differenzieren können. Das gängige Sprichwort zur Unterscheidung von Tannennadeln und Fichtennadeln ist: „Die Fichte sticht, die Tanne nicht.“

Die Fichte in der Naturheilkunde

Die Fichte hat in der Naturheilkunde ihren festen Platz: Ob äußerlich oder innerlich, die Anwendungsgebiete sind vielfältig. Im Folgenden werden einige aufgelistet: Äußerlich angewendet als Badesalz:

  • gegen rheumatische Gelenkschmerzen
  • bei Muskelkater
  • Gicht
  • Akne
  • Ekzeme
  • Krampfadern

Innerlich angewendet mit Tee, Sirup, Bonbon:

  • Husten
  • Bronchitiden
  • Erkältungsbeschwerden
  • Grippekrankheiten

Fichten wirken schweißtreibend und kräftigen das Immunsystem. Diese positiven Eigenschaften sind auf den Fichtenharz zurück zu führen, welchem bereits im Mittelalter große Aufmerksamkeit geschenkt wurde und als Arzneimittel zum Verkauf stand. Die hellgrünen, weichen, saftigen Fichtenspitzen sind voller Energie, Vitamin C, Chlorophyll und ätherischen Ölen – bei Einnahme folgt die positive Wirkung: Entschlackung, Stoffwechselanregung, Hautstraffung und Vitalisierung des gesamten Organismus. Zauberkundige aus Thüringen sprechen der Fichte noch weitere Heilungskräfte zu: Bei Gicht solle man einen Fichtenbaum auswählen und auch wenn das Gehen einem schwer falle, solle man diesen Baum umschreiten und diesem das körpereigene Leid folgendermaßen mitteilen: „Fichtenbaum, ich klage dir, Drei Würmer, die stechen mir, Der eine ist grau, Der andere blau, Der dritte ist rot, Ich wollte wünschen, Sie wären alle drei tot“. Die Schmerzen der Person sollen auf diese Weise auf den Fichtenbaum übertragen werden, ohne dass dieser davon zu Schaden kommen kann. Und im Bergbau ist nicht der Zauberei, sondern der Konsistenz des Fichten-Grubenholzes zu verdanken, dass die Bergleute durch das Knistern des Holzes vor dem Brechen, das einer Sirene gleicht, frühzeitig gewarnt werden und ihren Stollen schnell verlassen können.

Fichte auf dem Speiseplan

Fichten lassen sich auch sehr gut verzehren: der Geschmack von Fichtenspitzen ist säuerlich-harzig mit einer Zitronennote. Die jungen Spitzen lassen sich sowohl in Salaten, Suppen und Eintöpfen zubereiten auch als in Gelees, Sirup, Quarks und Dips genießen. Als alkoholisches Genußmittel ist ein Fichtenspitzen-Likör zu empfehlen. Fichtensirup lässt sich mit nur wenigen Zutaten schnell zubereiten:

  • 1 Litermaß hellgrüner Fichten-Maiwuchs
  • 1 Liter Wasser
  • 900 Gramm Vollrohrzucker
  • Saft von einer Bio-Zitrone
  • 2 Zitronenscheiben

Der Maiwuchs wird in einen Topf gegeben und mit einem Liter kaltem Wasser bedeckt und anschließend aufgekocht, nach zehn Minuten bei Seite gelegt und abgekühlt und bei Bedarf bis zu einem Tag ziehen lassen. Der Sud ist vom ausgekochten Harz milchig-weiß und trüb, dieser wird abgesiebt und die Spitzen gut ausgedrückt. Auf einen Liter Saft werden 900 Gramm Vollrohrzucker, Zitronensaft und Zitronenscheiben dazu gegeben. Der Sirup schäumt stark auf, sodass ein großer Topf verwendet werden sollte: nun bei mittlerer Hitze eine Stunde lang köcheln lassen und regelmäßig umrühren. Anschließend im Wechseln abkühlen und wieder erhitzen bis der Saft dickflüssig wird – der nun dickflüssig entstandene Sirup kann in Gläser umgefüllt werden. Sofern eine zähflüssige anstatt dickflüssige Konsistenz entstanden ist, ist auch dies nicht schlimm: Die zähflüssige Masse kann auf einem Backbleck mit Backpapier belegt und abgekühlt werden. Im Anschluss daran: Stückchen aus dem festen Sirup brechen und schon sind die hausgemachten Hustenbonbons fertig.

Fazit: Wir haben der Fichte einiges zu verdanken

Silvius Wodarz ist Präsident der Stiftung Baum des Jahres in Marktredwitz, in Bayern teilte mit: „Man kann zur Fichte stehen, wie man will – dennoch haben wir ihr einiges zu verdanken“. Die Fichte: Energie bis in die Spitzen und sowohl äußerlich auch als innerlich ein Segen - der Baum ist ein Baum und gerade im Hinblick auf die Fichte, Baum des Jahres 2017, weitaus mehr.  

J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

Schreib einen Kommentar

help
help
help

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Zu unseren Datenschutzbestimmungen.