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Zarte Sache: Hornhaut schonend entfernen und vorbeugen

Kommentar schreiben Aktualisiert am 12. April 2017

Gerade im Sommer möchte jeder vorzeigbare Füße haben. In offenen Schuhen oder barfuß am Strand sollten die Fußsohlen frei von übermäßiger Hornhaut sein. Das sieht nicht nur schöner aus. Es beugt auch schmerzhaften Rissen und Entzündungen vor. Wenn Sie Ihre Hornhaut selbst entfernen möchten, steht Ihnen eine große Auswahl an Gerätschaften und Produkten zur Verfügung. Aber was ist das Richtige für Sie? Elektrisch, mechanisch oder mit einer Hornhautcreme? Wie werden die Füße nach der Hornhautentfernung gepflegt? Erfahren Sie hier die Möglichkeiten, Ihrer Hornhaut schonend zu Leibe zu rücken und Ihre Füße auch danach schön und weich zu erhalten.

Wie entsteht Hornhaut?

Hornhaut ist eine Schutzreaktion des Körpers auf permanente Beanspruchung wie Reibung und Druck. Durch die Verdickung der Haut wird das empfindliche Gewebe darunter vor Schaden bewahrt. Der zweite Grund für Hornhaut ist, dass die Haut der Fußsohle und Handinnenfläche schnell austrocknet, weil sie keine Talgdrüsen enthält. Ohne Feuchtigkeitspflege wird die Haut besonders auf den Fußsohlen nicht nur trocken, dick und unansehnlich, sondern zunehmend spröde und brüchig.

Welche Faktoren verstärken die Bildung von Hornhaut?

Hauptursache ist falsches Schuhwerk: zu klein, zu groß, zu eng, zu spitz, zu dünne oder harte Sohlen und High Heels. Auch Schuhe ohne Socken zu tragen, eine falsche Gangtechnik, Knochenverformungen wie Hammerzehen und Übergewicht verstärken die Hornhautbildung. Viel Gehen und Stehen trägt außerdem zur Überbeanspruchung der Haut der Fußsohlen bei.

Welche Risiken birgt unbehandelte Hornhaut?

Neben dem ungepflegten, unästhetischen Aussehen kann es bei dicker Hornhaut zu Einrissen kommen. Sie verursachen Schmerzen und Juckreiz und sind Nährboden für eine bakterielle oder Pilz-Entzündung. Bei tieferen Rissen sind auch Blutungen möglich. Deshalb sollte übermäßige Hornhaut regelmäßig entfernt und der Fuß mit fetthaltigen Feuchtigkeitscremes geschmeidig und weich gehalten werden.

Wie wirken Hornhautcremes und Schrundensalben?

Die Cremes dienen der Vorbeugung und Behandlung von zu starker Hornhaut und Einrissen. Sie versorgen die Haut mit feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen wie Urea (Harnstoff), Panthenol, Allantoin, Aloe vera, Glycerin, Lanolin und Hyaluronsäure. Manche Präparate wirken auch gegen Bakterien, Fußpilz und Fußgeruch. Die Hornhaut wird weicher, elastischer und reduziert sich langsam. Die Haut darunter regeneriert sich. Voraussetzung ist die richtige Anwendung: Die Creme oder Salbe sollte mindestens 4 Wochen lang täglich zwei Mal dünn auf die gereinigte Haut aufgetragen werden. Zur Vorbeugung von Hornhaut genügt es, die Fußsohlen 2-3-mal wöchentlich einzucremen. Besonders wirkungsvoll ist, bei der abendlichen Anwendung über die Hornhautcreme eine weitere Hautpflege aufzutragen und Baumwollsocken anzuziehen. Die Cremes können besser über Nacht einwirken. Das Bettzeug ist vor den Fetten geschützt. Gegen Hühneraugen eignet sich auch die Anwendung von Hornhautpflastern. Vorteile: für Menschen, die mechanisches Entfernen nicht mögen. Hornhautentfernung und Hautpflege in einem Zug. Nachteile: zeitaufwendig: Dauer von 4 Wochen, 2-mal täglich auftragen. Keine Anwendung bei empfindlicher, gereizter und verletzter Haut möglich. Direkte Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden. Sie kann zu allergischen Reaktionen führen.

Wann eignen sich Fußfeile und Bimsstein?

Bei sehr empfindlicher Haut oder einer nur dünnen Hornhaut genügt eine Fußfeile. Die überschüssige Hornhaut wird am trockenen Fuß mit der rauen Seite abgeraspelt und mit der feinen Seite nachgeglättet. Bimsstein ist der Klassiker für die Hornhautentfernung. Das Produkt aus natürlichem Vulkangestein war schon in der Antike zur schonenden Entfernung der lästigen Hornhaut im Einsatz. Es wird zum Abschmirgeln der trockenen Hornhaut genutzt. Bei starker Verhornung empfiehlt sich ein aufweichendes Fußbad vor der Behandlung, nach dem die Füße sehr gut abgetrocknet werden. Für Diabetiker eignen sich aus hygienischen Gründen synthetische Bimssteine. Ihre Poren setzen sich während der Behandlung nicht mit Hautpartikeln zu. Vorteile: preisgünstig, einfach und schonend in der Handhabung, gutes Ergebnis. Nachteile: bei starker Verhornung langwierig und auch zeitaufwendig, wenn man das Fußbad hinzurechnet.

Wann und wie werden Hornhauthobel und –raspeln angewendet?

Beide Produkte bestehen aus einem Griffstück und einer Klinge aus Metall oder Keramik. Vor der Behandlung sollten die Füße mit einem Peeling oder Fußbad vorbehandelt werden. Bei Hobel und Raspel ist es wichtig, dass die Klingen sehr scharf sind. Sonst muss ein stärkerer Druck angewendet werden, der die Verletzungsgefahr noch erhöht. Mit dem Hobel ist das Abtragen größerer Hornhautschichten möglich. Die feineren Klingen der Raspel eignen sich bei dünnerer Hornhaut, zum Nachbehandeln nach dem Hobeln und für empfindlichere Stellen. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Hobel und Raspel flach angesetzt werden. Vorteile: preisgünstig, gut geeignet bei stärkerer Hornhaut, die in mehreren Behandlungen vollständig abgetragen werden kann. Nachteile: Verletzungsgefahr bei unsachgemäßer Handhabung.

Wann ist ein elektrischer Hornhautentferner zu empfehlen?

Waren elektrische Hornhautentferner lange Zeit den Fußpflegesalons vorbehalten, sind sie heute auch zur Selbstbehandlung für zuhause erhältlich. Ihr Preis liegt bei machbaren 15-35 Euro. Das Gerät hat verschiedene Hornhautaufsätze. So kann für dünne und starke Hornhaut die richtige Stärke eingesetzt werden. Das Handgerät arbeitet mit einer Schleifrolle, die mit Mikrogranulaten oder Diamantpartikeln versehen ist. Aufsatz und Intensität des Drucks werden passend zur Hornhautstärke ausgewählt. Mit ca. 30 Umdrehungen pro Sekunde entfernt die Schleifrolle die unerwünschte Hornhaut. Gute Geräte haben einen Schutzmechanismus, der bei zu starkem Druck die Rolle stoppt, um Verletzungen zu vermeiden. Die Geräte werden mit Batterien, wiederaufladbaren Akkus oder Netzteil betrieben. Vorteile: schnell, einfach, effektiv bei leichter und starker Verhornung. Nachteile: Kosten für das Gerät und die Folgekosten für weitere Aufsätze. Verletzungsgefahr bei unsachgemäßer Handhabung.

Wie sieht die Pflege nach der Hornhautentfernung aus?

Zur Nachbehandlung und Vorbeugung erneuter Hornhautbildung eignen sich Produkte mit natürlichen Ölen und Fetten. Beispiele sind Shea- und Kakaobutter, Bienenwachs, Nachtkerzen-, Oliven-, Jojoba-, Makadamia- und Mandelöl. Sie sorgen für weiche, geschmeidige Haut. Wirkstoffe wie Urea, Glycerin und Panthenol versorgen die Haut mit der notwendigen Feuchtigkeit. Manche Fußcremes, Fußlotions und Fußmasken enthalten auch den entzündungshemmenden, beruhigenden Wirkstoff Bisabolol der Kamille oder Calendula-Extrakt.

Welche Fußpflege erhält Ihre Füße auch weiterhin schön und weich?

Verwöhnen Sie Ihre Füße 1-2-mal täglich mit einer reichhaltigen, feuchtigkeitsspendenden Creme. Ein Fußbad wöchentlich mit Natron, Calendula, Rosmarin, Teebaum, Lavendel oder Orange, je nachdem was Sie mögen, macht die Haut weich und entspannt Sie gleichzeitig nach einem stressigen Tag. Entfernen Sie danach die Hornhaut. Versorgen Sie die Fußsohlen mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme. Dabei können Sie Ihre Füße auch massieren. Wechseln Sie täglich die Schuhe und tragen Sie so oft wie möglich bequemes Schuhwerk.

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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