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Kinderwunsch: Die Fruchtbarkeit steigern

Kommentar schreiben Aktualisiert am 11. November 2016

Irgendwann im Leben vieler Paare kommt der Moment, an dem sie sich Nachwuchs wünschen. Meist klappt das auch innerhalb der nächsten drei bis sechs Monate. Doch bei etwa 15 Prozent der deutschen Pärchen bleiben zumindest zeitweise ungewollt kinderlos. Wenn es nicht auf Anhieb klappt, gibt es ein paar Möglichkeiten, die Fruchtbarkeit beider Partner zu erhöhen und so dem Kinderwunsch etwas auf die Sprünge zu helfen. 

Endlich ein eigenes Baby. Für viele Paare ist das ab einem gewissen Zeitpunkt das Größte. Doch nicht immer will es sofort mit dem Nachwuchs klappen. Vor allem wenn im Vorfeld viele Jahre lang auf hormonelle Verhütungsmethoden wie die Pille oder die Drei-Monats-Spritze zurückgegriffen wurde, kann das eine Schwangerschaft erschweren. Manchmal liegen einer Unfruchtbarkeit auch körperliche Ursachen zugrunde, die von einem Arzt meist behandelt werden können. Doch sind beide Partner fit und gesund, können sie ihrem Babyglück mit diesen sieben Tipps nachhelfen.

  1. Das richtige Timing ist entscheidend

Wichtig für eine Schwangerschaft ist das richtige Timing. Eine Frau ist in jedem Zyklus nur wenige Tage um den Eisprung herum fruchtbar. In dieser Zeit sollte der ungeschützte Geschlechtsverkehr stattfinden. Ovolationstest und Hormoncomputer können dabei helfen, die fruchtbaren Tage zu bestimmen.

Außerdem ist eine Frau zwischen dem 15. Und dem 19. Lebensjahr am fruchtbarsten. Danach sinkt die Möglichkeit schwanger zu werden mit jedem Jahr. Ab dem 35. Lebensjahr sinkt die Wahrscheinlichkeit erheblich und ab dem 45. Lebensjahr geht sie gegen null. Durch die länger Ausbildungsdauer und Karriere verschieben die Familienplanung in der heutigen Zeit immer weiter nach hinten. In Zusammenarbeit mit dem behandelnden Frauenarzt oder einem Fruchtbarkeitsspezialisten ist allerdings eine Schwangerschaft über 30 heute auch kaum noch ein Problem. Betroffene Paare können sich beim Arzt über die Möglichkeiten der Fertilitätssteigerung beraten lassen.

  1. Bessere Fruchtbarkeit: Stress vermeiden

Der unerfüllte Kinderwunsch setzt Paare nach und nach unter Druck. Die schönste Nebensache der Welt wird so mehr zu einer Verpflichtung als zum intimen Vergnügen. Das Paar sollte versuchen sich von dieser Bürde zu befreien und wieder Spaß an der Zweisamkeit finden. Die Familienplanung sollte nicht zur unangenehmen Pflicht werden. Es kann helfen, nicht mit Angehörigen oder Freunden über den Kinderwunsch zu sprechen, da sonst unangenehme Nachfragen kommen könnten. Auch Stress am Arbeitsplatz oder im Privatleben kann die Fruchtbarkeit beider Partner negativ beeinflussen. Das Hormon Prolaktin wird vermehrt ausgeschüttet und kann eine Befruchtung verhindern.

Es ist also empfehlenswert den täglichen Zeitdruck und Stress weitestgehend zu reduzieren. Ein eine Reise, Kurzurlaub über das Wochenende oder auch ein Wellness-tag können zur Entspannung beitragen. Leichte Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren und Yoga können außerdem Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern.

  1. Ausgewogene Ernährung für Frau und Mann

Es ist keine neue Erkenntnis, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung einen positiven Einfluss auf Körper und Geist hat. Trotzdem sollte die Ernährung bei einer geplanten Schwangerschaft nicht außer Acht gelassen werden. Denn beide Partner können mit der richtigen Ernährung ihre Fruchtbarkeit steigern. Fettiges und Ungesundes sollte weitestgehend vom Speiseplan verschwinden. Auch Naschereien zwischendurch sind nachteilig. Zu empfehlen ist viel Gemüse und Kohlenhydrate in Form von Vollkornprodukten. Frauen, die schwanger werden möchten, sollten auf Fleisch weitestgehend verzichten. Es kann Hormone enthalten, die den Zyklus stören können. Bereits vor der Schwangerschaft sollte die ausreichende Versorgung mit Folsäure gesichert sein.

Männer, die gerne Vater werden möchten, sollten sich auch vitaminreich ernähren. Eine gute Versorgung mit Zink sorgt für einen gesunden Testosteronspiegel und kann die männliche Potenz positiv beeinflussen. Zink ist vor allem in rotem Fleisch, Meeresfrüchten, Fisch und Weizenkeimen enthalten.

  1. Normales Gewicht fördert Fruchtbarkeit

Sowohl Untergewicht als auch Übergewicht verschlechtern die weibliche Fruchtbarkeit. Nimmt eine Frau täglich zu wenig Nährstoffe zu sich, fährt der Körper nicht lebensnotwendige Funktionen herunter. Dazu gehört die Fortpflanzungsfähigkeit. Die Folge sind Zyklusunregelmäßigkeiten und ausbleibende Eisprünge. Übergewicht ist ebenso nachteilig bei bestehendem Kinderwunsch. Denn die übermäßigen Fettzellen produzieren Hormone, die den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen. Eine Befruchtung wird hier unwahrscheinlicher.

Auch bei Männern hängt die Fruchtbarkeit mit dem Körpergewicht zusammen: Ist Mann übergewichtig, nimmt die Produktion der Spermien ab. Deshalb sollten auch Männer bei einer geplanten Schwangerschaft ein Auge auf ihr Gewicht werfen.

  1. Koffein, Nikotin und Alkohol verschlechtern Schwangerschaftschancen

Es ist kein Geheimnis, dass Kaffee, Zigaretten und Alkohol keine Wohltat für den Körper sind. Doch wer versucht ein Kind zu zeugen, sollte sich überlegen auf diese Genussmittel bereits vor der Schwangerschaft zu verzichten. Denn verschiedene Studien haben negative Einflüsse auf die Fruchtbarkeit nachgewiesen. Das Glas Rotwein zum Essen ist nicht für Unfruchtbarkeit verantwortlich, doch wer regelmäßig größere Mengen Alkohol trinkt, verringert die Chancen auf eine Schwangerschaft. Nach einer mehrwöchigen Abstinenz ist die negative Wirkung wieder aufgehoben.

Ähnlich verhält es sich mit Nikotin. Es ist bekannt, dass Rauchen dem Ungeborenen schadet, doch bereits vor der Befruchtung kann rauchen die Fruchtbarkeit bei beiden Partnern mindern. Giftstoffe aus der Zigarette können sich in der Gebärmutterschleimhaut oder den Spermien anreichern und die Befruchtung erschweren. Auch hier hilft eine mehrwöchige Abstinenz um diese Wirkung aufzuheben.

  1. Sportliche Bewegung bei Schwangerschaftswunsch: Mittelmaß ist gesund

Regelmäßige Bewegung und Sport sorgt nicht nur für das Normalgewicht, sondern hält Körper und Geist fit. Doch zu viel des Guten kann auch schlecht in der Vorbereitung auf eine Schwangerschaft sein. Denn extreme körperliche Belastung wie beim Leistungssport, kann den weiblichen Zyklus stören und eine Befruchtung erschweren. Das Gegenteil ist auch nicht optimal: Denn sportliche Aktivität sorgt für ein gutes Körpergefühl, Wohlbefinden und kann Stress reduzieren. Ein Mittelmaß ist daher empfehlenswert.

Auch die Herren der Schöpfung können sportlich etwas für ihre Fruchtbarkeit tun. Anabolika und spezielle Nahrungsergänzungsmittel zum Muskelaufbau können auf lange Sicht unfruchtbar machen. Diese Mittel sollten daher bei einem bestehenden Kinderwunsch abgesetzt werden.

  1. Männliche Potenz: Hoden Temperatur ist entscheidend

Damit Mann Nachwuchs zeugen kann ist die Gesundheit der Hoden entscheidend. Sie befinden sich deshalb „baumelnd“ im Schritt des Mannes, damit sie jederzeit von einer guten Luftzirkulation gekühlt werden. Denn das Sperma verliert bei zu hohen Temperaturen seine Funktionsfähigkeit. Zu enge Hosen und Shorts, die Sitzheizung im Auto, regelmäßige heiße Bäder und Saunagänge sind deshalb wahre Fruchtbarkeits-Killer für den Mann.

Frauenärzte und Fertilitätsspezialisten können helfen

Sollte trotz aller Bemühungen nach einem Jahr immer noch keine Schwangerschaft zustande gekommen sein, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen und nach möglichen körperlichen Ursachen der Kinderlosigkeit zu suchen. Manchmal gibt es auch psychische Ursachen für eine vorübergehende Unfruchtbarkeit, die behandelt werden können. Auch eine künstliche Befruchtung kann für manche Paare zum ersehnten Kinderglück führen.

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Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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