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Gesund und glücklich durch Sex

1 Kommentar Aktualisiert am 05. Mai 2020

Sex muss eigentlich nicht angepriesen werden. Dennoch ist es spannend, zu wissen, dass er nicht nur Spaß macht, entspannt und eine innige Verbundenheit mit dem Partner schafft, sondern auch zur Gesundheit beiträgt. Warum macht Sex glücklich? Was bringt Sex außerdem für Körper und Seele? Welchen Einfluss hat er auf eine Beziehung? Was ist guter Sex? Was kann man noch für Glück und Gesundheit mit sexueller Energie tun, außer Sex zu haben?

 

Inhaltsverzeichnis

 

Warum haben wir Lust auf Sex?

 

Zu der Frage gibt es verschiedene Ansätze. Erstmal: um die Lust zu befriedigen, zu entspannen und dem anderen nahe zu sein. Freud, Urvater der Psychoanalyse, definiert Sex als „periodisch auftretenden, spontanen Trieb, der auf Befriedigung im Sinne der Aufhebung eines inneren Reizzustandes abzielt“.1 Das klingt vielleicht etwas hölzern, trifft es aber aus psychologischer Sicht auf den Punkt. Jeder verbindet mit Sex etwas anderes. Jeder hat ein anderes Ziel, andere Wünsche, Träume, Fantasien und auch bisherige Erfahrungen. Die spielen auf jeden Fall in das Maß an Lust mit hinein. Wenn man in einer Beziehung lebt, spiegelt sich ihr Zustand oft in der Sexualität des Paares.

 

Welchen Einfluss haben die Hormone auf unsere Lust?

 

Aus biologischer Sicht hängt unsere sexuelle Lust von den Sexualhormonen Östrogen und Testosteron ab. Sie werden beide von Mann und Frau gebildet, wenn auch in unterschiedlicher Menge. Beide beeinflussen das sexuelle Interesse. Bei der Frau steigt bis zur Mitte des Monatszyklus der Östrogenpegel. Die Frau ist bester Laune, aktiv und es steht ihr der Sinn nach Sex. Nach dem Eisprung bildet sich das Gelbkörperhormon. Die Stimmung geht in Richtung Ruhe, besserer Schlaf, Vorbereitung auf eine Schwangerschaft. Der Trieb lässt nach. Wird das Ei nicht befruchtet, sind Östrogene und Progesteron auf dem Tiefpunkt. Die Lust auf Sex auch. Testosteron ist nicht nur ausschlaggebend auf die Lust des Mannes. Auch der Trieb der Frau wird zusätzlich von der Menge an männlichen Hormonen geprägt: Hat sie genügend, treibt es ihren Lustpegel nach oben. Hat sie zu wenig, ist sie müde und kann gut auf Sex verzichten. Zum Zeitpunkt des Eisprungs steigt der Testosteronpegel bei Frauen um 30 %.2

 

Was ist, wenn überhaupt kein Bedürfnis nach Sex besteht?

 

Eine Frau und ein Mann kuscheln im Bett.Wenn es nur eine Phase ist, dann können Beziehungsprobleme oder dauernder Stress bei der Arbeit der Grund sein. Es gibt aber auch Menschen, die grundsätzlich keine Lust auf Sex verspüren und sich auch nicht durch andere sexuell angezogen fühlen. Man spricht dann von Asexualität. Man findet zwar andere Menschen attraktiv und mag auch Zärtlichkeiten und Romantik, aber ohne, dass deshalb sexuelle Lust entsteht. Asexuelle Menschen leiden nicht darunter. Hintergrund sind auch nicht Ekel, Schüchternheit oder Verklemmtheit. Es besteht einfach kein Bedarf. Man geht davon aus, dass Asexualität angeboren ist und ein Leben lang besteht, ohne dass negative Erfahrungen dafür ausschlaggebend sind und ohne dass der Asexuelle damit ein Problem hat.3

 

Warum macht Sex glücklich?

 

Aus psychologischer Sicht sind es die Nähe und Intimität mit dem Partner, die beim Sex glücklich machen. Sich zu öffnen und dem anderen seine Zuneigung zu zeigen, ruft Glücksgefühle hervor. Aus Sicht der Biologie spielen zwei Arten von Hormonen eine Rolle für Glück beim Sex: Das eine sind die Endorphine, die zu den Glückshormonen gezählt werden und gute Laune schaffen. Dazu wird das emotional tiefer wirkende Oxytocin, das Bindungs- und Kuschelhormon, freigesetzt. Es ist schon für die innige Verbindung zwischen Mutter und Kind verantwortlich. Diese Hormone bescheren die glücklichen, wohligen Gefühle in der Sexualität, besonders beim Orgasmus.4

 

Welchen Einfluss hat Sex auf eine Beziehung?

 

Sex schafft Nähe, Vertrautheit und Geborgenheit. Das liegt in erster Linie an der Zärtlichkeit, die das Kuschelhormon Oxytocyn freisetzt. Es schafft und stärkt die Verbundenheit und kittet die Partner aneinander.4 Deshalb löst ein inniger Sexakt negative Gefühle z.B. nach einem Streit auf und eignet sich hervorragend zur Versöhnung.7

 

Was sind Grundvoraussetzungen für gesunden Sex?

 

An erster Stelle darf es kein Risiko für die Übertragung von Krankheiten geben. Dann müssen beide einverstanden sein mit dem Sexakt allgemein und den sexuellen Praktiken im Besonderen. Es muss beiden Partnern Spaß machen und darf nicht mehr als gewünscht Schmerzen bereiten. Selbst ein Unbehagen. Angst oder Leistungsdruck sprechen gegen gesunden, genussvollen Sex.4

 

Wie profitiert der Körper von Sex?

 

Sex ist gesund für Herz und Kreislauf: Das Kuschelhormon Oxytocin wird ausgeschüttet und das Stresshormon Cortisol abgebaut. Das senkt den Blutdruck und verringert das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.5 Das zeigen auch Studien: Durch Stress erhöhter Blutdruck wird insbesondere durch Vaginalsex gesenkt. Langzeit-Untersuchungen mit Männern um die 50 kamen zu dem Ergebnis, dass 45 % weniger an Herzerkrankungen leiden, wenn sie regelmäßig Sex haben.6

Sex stärkt das Immunsystem: Eine Studie ergab, dass sich nach dem Orgasmus die Konzentration der Killerzellen im Blut verdoppelt hat.5 Bei regelmäßig ein- bis zweimal Sex in der Woche erhöht sich die Konzentration der Antikörper zur Abwehr von Krankheitserreger im Speichel um 30 Prozent.6 

  

Sex lindert Schmerzen: Die Freisetzung von Endorphinen, die der Körper in glücklichen Situationen und zur Betäubung von Schmerzen ausschüttet, kann nach dem Orgasmus das Schmerzempfinden um bis zu 70 % herabsetzen. Es reicht vielleicht nicht für einen Hexenschuss. Aber leichte Kopfschmerzen können sich nach dem Sexakt schon mal verflüchtigen.5

Sex hilft, das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen. Männer und Frauen mit zu viel Östrogen tendieren zu Fetteinlagerungen, depressiven Verstimmungen, Mangel an Motivation und Libido. Regelmäßiger, häufiger Sex trägt dazu bei, den Hormonhaushalt zu normalisieren.6

 

Fit und schön durch Sex!

 

Eine Frau in kurzer Sportkleidung sieht auf ihren Körper herunter.Sex macht schön. Ursache sind die verstärkte Durchblutung und der angeregte Lymphfluss. Sie fördern die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff und den Abtransport von Stoffwechselabbauprodukten. Die Haut wird rosig, glatter und reiner. Das Bindegewebe wird gestrafft und die Haare glänzen mehr. Cellulite und die Bildung von Falten können abgemildert werden.5 Auch die Ausschüttung von Sexualhormonen beim Sex haben einen positiven Effekt auf Haut, Haare und Muskeln.7 Wer sich geschmeidig wie eine Katze durch den Sexakt bewegt, baut in den Sexakt gleich noch eine Wirbelsäulengymnastik mit ein und hält sich beweglich.5 Sex ist auch Beckenbodentraining, was zur Vorbeugung von Blasenschwäche bei der Frau beiträgt.7

 

Hält Sex schlank?

 

Sex verbrennt Kalorien. Eine kanadische Studie8 besagt, dass Männer mit jedem Schäferstündchen im Schnitt 100 Kalorien und Frauen 70 Kalorien verbrauchen. Im Vergleich wurden 30-minütige Sporteinheiten absolviert. Ergebnis: Dabei wurden oft weniger Kalorien verbrannt als beim Sex. Wer ein glückliches Sexleben hat, hat weniger mit Heißhungerattacken und Lust auf Schokolade zu kämpfen, was sich außerdem vorteilhaft auf die schlanke Linie auswirkt. Weniger Stresshormon Cortisol durch entspannenden Sex verringert zudem den Appetit auf fett- und zuckerreiche Lebensmittel.6

 

Sex – ein genussvoller Entspannungsfaktor

 

Der Abbau des Stresshormons Cortisol und die Freisetzung von Glücks- und Kuschelhormonen entspannen und schützen vor Stress, Nervosität und depressiven Verstimmungen. Man braucht dazu nicht zum Orgasmus zu kommen. Aber beim Höhepunkt ist der Schub an den entspannenden Hormonen am größten.6

 

Was ist guter Sex?

 

Das ist Ansichtssache und geht nur den Einzelnen etwas an. Jeder hat andere Vorlieben. Für den einen ist Kuschelsex mit viel Nähe und Verbundenheit gut. Andere genießen die Entladung nach einem stressigen Arbeitstag und die Entspannung danach. Sex ohne Orgasmuspflicht und Leistungsdruck findet jeder gut. Selbstbefriedigung, um sich kennenzulernen und dem Partner sagen und zeigen zu können, was man sich wünscht, bietet eine ideale Grundlage, um das zu erleben, was man als guten Sex definiert. Der andere ist kein Hellseher.

 

Wie kann man auch ohne Sex die sexuelle Kraft lustvoll und gesundheitsfördernd umsetzen?

 

Beckenbodentraining sorgt nicht nur in der Zweisamkeit für intensiveren Sex. Die Lösung von Blockaden im Unterleib kommt einen auch bei der Selbstbefriedigung zugute. Im chinesischen Tao-Yoga wird u.a. die sexuelle Kraft erweckt, gebündelt und bewusst zur Gesundheitsvorsorge, für mehr Lebenskraft, Vitalität, Glücksgefühle sowie zur Selbstheilung und die Entwicklung spiritueller Liebe eingesetzt. Die Übungen kann man auch alleine durchführen und völlig neue Erfahrungen mit seiner Sexualkraft machen. Sex ist die ursprüngliche Lebenskraft. Sie kann mit anderen lustvoll geteilt oder für sich selbst und die eigene Entfaltung und Gesundheit genutzt werden.9

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

1 Kommentare

Ulrike Schreiner – Freitag, 02. April 2021
Ja, es stimmt alles und endlich spricht das Jemand aus! Sex macht schlank, schön und insbesondere er macht glücklich!

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