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Gesund durch das Meer

Kommentar schreiben Aktualisiert am 17. Juni 2015

Sommer, Sonne, Strand und Meer?! Die Vorstellung von einem gelungenen Urlaub. Mehr als ein Viertel aller Bundesbürger in Deutschland ist mindestens einmal im Jahr im Urlaub. Das Meer verspricht Ruhe und Entspannung und außerdem: das Meer wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Weshalb die Meeresluft so gut tut erfahren Sie im folgenden Artikel.

Die Meeresluft

Urlaub am Meer bedeutet Bewegung an der frischen Luft: Fahrradfahren, Spaziergänge, Walken, Strandbesuche oder das Federball-Spielen im Wasser sind Aktivitäten, die gerne im Urlaub ausgeübt werden. Der positive Nebeneffekt ist das spezielle Klima das an der See herrscht und Vorteile für die Gesundheit mit sich bringt.

Mit einer Kur an der Meeresluft können Kranke Linderung oder sogar Heilung bei unterschiedlichen Beschwerden, wie zum Beispiel bei Asthma finden.

Die unangenehme Atemwegserkrankung kann sich im Laufe des Lebens entwickeln oder durch verschleppte Erkältungen sowie durch Allergien (Hausstauballergie, Tierhaarallergie, Schimmelpilzallergie) entstehen. Auch das Leben in der Großstadt kann die Entstehung von Asthma begünstigen. Die sauerstoffreiche und zudem pollenarme Meeresluft kann das Asthma mildern und die Atemwege können sich beruhigen. Die Meeresluft ist voller Jod, Magnesium, Spurenelemente und einem hohen Salzgehalt, daher ist sie sehr wertvoll für den menschlichen Körper: Die Stoffe veranlassen, dass die Immunreaktion der Atemwege angeregt wird – dem Asthmakranken fällt es leichter zu atmen.

Das spezielle Klima, welches zu körperlichem Wohlbefinden führt, wird von Experten als Reizklima bezeichnet. Es ist ein Zusammenwirken von Sonne, Wind, Salzwasser, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, welches den menschlichen Organismus einerseits reizt, aber andererseits auch schont.

Die Wirkung des Reizklimas auf den Körper

Sonne: Über die Sonneneinstrahlung wird Vitamin D in der Haut gebildet, das Immunsystem wird gestärkt. Die Sonneneinstrahlung fördert auch die Produktion von körpereigenem Kortison, das entzündungshemmend ist. Außerdem wird die Produktion von Endorphinen, die auch als Glückshormone bezeichnet werden, unterstützt.

Wind/ Meeresluft: Die Luft am Meer ist reich an Salz, Jod, Magnesium und Spurenelementen; deren Kombination sorgt für eine Anregung der Immunreaktion sowohl der Atemwege als auch der Haut. Ebenfalls werden Stoffwechsel und der Kreislauf aktiviert.

Aerosole: Winzig kleine Meereströpfchen, die in die Luft aufgrund des Wellenbrechens gelangen, sind als Aerosole zu betrachten. Diese lockern die Sekrete in den Schleimhäuten auf und begünstigen das Abhusten verschleimter Bronchien. Eine weitere positive Auswirkung: Sie wirken auf die Haut antibakteriell, weswegen sich die Haut nach einem Urlaub am Meer weicher und glatter anfühlt.

Meerwasser: Das Meerwasser gilt als Wunderelixier mit seinem hohen Gehalt an Mineralien und Spurenelementen für den gesamten Körper. Der Jodgehalt beschleunigt außerdem die Abheilung von Wunden und das enthaltene Kalium verstärken die Abwehrkräfte der Haut.

Meerwasser ist allerdings nicht gleich Meerwasser, denn die verschiedenen Meere weisen einen unterschiedlichen Salzgehalt auf: Während das Tote Meer einen Salzgehalt von 27 Prozent enthält, hat das Mittelmeer einen Gesamt-Salzgehalt von nur etwa 4 Prozent. Besonders Asthmatiker können bei einem Reizklima mit hohem Salzanteil wieder aufatmen: Das Salzgemisch als Reizfaktor lässt den Schleim in den Atemwegen lösen und ermöglicht dem Asthmatiker wieder besser Luft zu holen. Darüber hinaus wirkt sich das Meeresklima auf die Bronchien beruhigend und stärkend aus.

Weitere Krankheiten, die durch einen Aufenthalt am Meer gelindert werden

Luftreinheit und erhöhte Gesamtstrahlung sind angezeigt bei Heuschnupfen und Krankheiten auf allergischer Grundlage, bei Migräne, bei manchen Herzerkrankungen und bei chronischen Erkältungskrankheiten. Die Staub- sowie Pollenbelastung der Luft ist am Meer besonders gering, sodass Menschen mit Allergien hier besonders Entlastung erfahren können. Hauterkrankungen, wie zum Beispiel Akne können sich durch den Aufenthalt am Meer zurückbilden - die Talgprodukion ist gedrosselt, die Haut kann sich regenerieren und erholen. Bei Neurodermitispatienten ist festgestellt worden, dass der quälende Juckreiz nachlässt, Entzündungen abklingen und es zu einer deutlichen Verbesserung des Hautbildes kommt. Auch bei Rheuma kann das Meereswasser eine lindernde Wirkung haben: Ein Bad im Meer wirke desinfizierend und erleichtere den Druck auf den Knochen, was von Rheumapatienten als besonders wohltuend empfunden wird. Zudem können auch Stress und Schlafstörungen durch den Aufenthalt am Meer ein Ende haben: Die Erholung wird gefördert und der gesamte Organismus gestärkt, Erschöpfungszustände und Infektanfälligkeit nehmen ab.

Was ist die Thalasso Therapie?

Die sogenannte Thalasso-Therapie – der Begriff "thalasso" stammt aus dem Griechischen „thalassa“ und bedeutet Meer – befasst sich mit der Behandlung von Krankheiten mit Hilfe von kaltem oder erwärmten Meerwasser (eine echte Thalasso-Therapie muss frisches und unbehandeltes Meerwasser beinhalten), Meerluft, Sonne, Meeresalgen, Schlickwatt und Algen. Schon im Jahre 1750 kam der englische Arzt Richard Russel zu der Erkenntnis, dass das Meerwasser und die Meeresluft therapeutische Wirkungen gegenüber Infektionskrankheiten haben. Heute sind Thalasso-Zentren weit verbreitet und widmen sich der Behandlung von Atemwegserkankungen, Rheuma und chronischen Hauterkrankungen. Auch stehen Urlaubern gesundheits- und wellnessorientierte Angebote zur Verfügung.

Frankreich zählt als größter Anbieter für Thalasso Kuren und Einrichtungen, gefolgt von Tunesien. Seit August 2005 befindet sich In Deutschland das Thalasso-Zentrum auf Norderney.

Von einer echten Thalasso-Therapie kann laut „Verband deutscher Thalasso-Zentren“ erst dann gesprochen werden, wenn

  • die Einrichtung in unmittelbarer Nähe zum Meer liegt
  • das Meerwasser frisch und unbehandelt ist
  • mindestens ein Meerwasserbecken vorliegt
  • genügend Behandlungskabinen vorhanden sind, um jedem Gast täglich drei Einzelbehandlungen zu ermöglichen
  • mindestens ein Badearzt, Masseure, Therapeuten und Sportfachkräfte in der Einrichtung arbeiten
  • eine große Bandbreite unterschiedlicher und angenehmer Anwendungen zur Auswahl stehen (zum Beispiel Hydrotherapie, Pressurmassagen, Packungen mit Algen oder spezielle Duschen)

Die Thalasso-Therapie ist wörtlich als Heilbehandlung durch das Meer zu verstehen, steigert die körperliche Abwehr und regt den Stoffwechsel an. Eine wirkungsvolle Thalasso-Therapie sollte in der Regel mindestens eine Woche lang durchgeführt werden.

Fazit: Der Urlaub am Meer ist eine Wohltat

Ein Urlaub am Meer? Nicht nur die Seele, sondern auch der Körper wird gestärkt, aber um wirklich von dem Reizklima profitieren zu können, empfiehlt es sich, sich drei bis vier Wochen am Meer aufzuhalten, denn mit einem Tag am Meer ist es leider nicht getan.

Eine besondere Wohltat für Körper und Seele ist die besondere Reinheit der Seeluft und sollte daher mindestens einmal im Jahr sowohl von Kranken als auch Gesunden zu prophylaktischen Zwecken in Anspruch genommen werden.

J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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