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Eine unterschwellige Botschaft: Die Körpersprache

Kommentar schreiben Aktualisiert am 17. Juli 2015

Sei es bewusst oder unbewusst: Mit der Körpersprache, die als eine Form der nonverbalen Kommunikation betrachtet wird, vermittelt man dem Gegenüber eine Botschaft. Sowohl Mimik, Gestik als auch die Haltung bestimmen, wie man von seinem Umfeld wahrgenommen wird. Wie lässt sich die Körpersprache im Alltag anwenden? Was gilt zu beachten?

Was ist Körpersprache?

Die Definition von Körpersprache lautet: „Die Körpersprache umfasst jede bewusste oder unbewusste Bewegung eines Körperteils oder des ganzen Körpers, die von einem Menschen dazu benutzt wird, der Außenwelt emotionale Botschaften zu übermitteln.“

Mittels der Körpersprache, der nonverbalen Kommunikation, werden Gedanken, Wünsche, Motive, Absichten und Gefühle ausgedrückt, die eventuell mit Worten etwas ganz anderes aussagen würden. Aus diesem Grund kann die Körpersprache teilweise auch falsch gedeutet werden und Missverständnisse entstehen lassen. Die Körpersprache kann zum Einen überlegt und zum Anderen unbedacht erfolgen sowie kulturell verschieden sein oder auch über alle Kulturgrenzen hinaus gleich sein.

Die Erforschung und Wissenschaft der Körpersprache, dessen Bestehen wohl genauso alt wie die Menschheit ist, begann durch Charles Darwin (1809-1882) , einem bedeutenden Naturwissenschaftler. Erst seit etwa 60 Jahren schreibt man der Körpersprache einen höheren Stellenwert zu, weswegen sich die Wissenschaft seitdem dieser Thematik intensiver zuwendet. Im Laufe des 20. Jahrhundert stellen die Amerikaner Friesen und Sorenson fest, dass überall auf der Welt die gleichen Grundgesten existieren: Instinktiv ist dem Mensch bewusst, dass zum Beispiel Angst, Liebe, Hunger und Ärger unterschiedliche Dispositionen sind und unterschiedliche Gesten verlangen. Diese Gesten sind angeboren.

Die Körpersprache gibt es schon immer und ohne sich auf bestehende Worte stützen zu müssen, verrät die Körpersprache manchmal sogar mehr, als einem lieb ist. Einst durch den Stummfilm populär geworden, in welchem gute und böse Darsteller nur durch Gesten erkennbar geworden sind, können folgende Gesten bzw. Ausdrucksformen in der Regel auch ohne Worte leicht gedeutet werden:

  • ein auf Sie gerichteter Finger
  • ein nach oben ausgestreckter Zeigefinger, der hin und her bewegt wird
  • eine liebevolle Umarmung
  • ein Schmollmund
  • eine gerunzelte Stirn
  • das Ballen der Hände zu Fäusten
  • das Verschränken der Arme vor dem Körper
  • ein breites Lächeln
  • das deutliche Heben der Hand mit geschlossenen Fingern und nach vorn gedrehter Handfläche
  • mit den Füßen auf den Boden stampfen
  • das Zublinzeln
  • das Zuspitzen der Lippen zu einem Kussmund
  • Kopfnicken
  • Kopfschütteln

Die Wissenschaft hat bislang mehr als eine Millionen unbewusste und bewusste Gesten gesammelt.

Körpersprache im Alltag

Die Körpersprache kann eine verbale Kommunikation ersetzen, diese aber auch unterstützen. Der Verlauf sowie Ausgang eines Gesprächs kann zum Beispiel allein durch das Kopfnicken oder das Verschränken der Arme entschieden werden. Mit dem Kopfnicken vermittelt man aktives Zuhören, Akzeptanz und Zustimmung. Das Verschränken der Arme kann auf Desinteresse, Verschlossenheit und Engstirnigkeit hindeuten. Dennoch ist es wichtig, sich nicht auf einzelne Gesten zu stützen, sondern alles in einem Zusammenhang zu sehen. Je nach Thematik des Gesprächs kann das lockere Verschränken der Arme auch auf eine entspannte, lockere Atmosphäre hinweisen, in der nicht verlangt wird, strenge, vornehme Körperhaltung einzunehmen, sondern Bequemlichkeit auszustrahlen.

Zu beachten ist: Nur 7 Prozent aller Informationen, die aus einem Gespräch gewonnen werden, ergeben sich aus den Worten – 55 Prozent ist der Körpersprache und 38 Prozent aus dem Klang der Stimme zu entnehmen. Die Körpersprache ist demnach der wichtigste Faktor einer Kommunikation.

Mit einigen Tipps lässt sich die Körpersprache verbessern, um im Alltag eine positive Wirkung auf das Umfeld zu erreichen.

  1. Jeder Mensch macht Gesten, die Nervosität vermitteln; in der Psychologie werden diese Gesten Übersprungshandlungen bezeichnet. Beispiele: das Anfassen an die Nase oder das grundlose Kratzen am Handgelenk oder Unterarm. Es empfiehlt sich, bewusst zu versuchen, diese unnötigen Gesten zu minimieren.
  2. Die Psyche spielt für eine gesunde Körperhaltung eine ganz besondere Rolle: Entspannen Sie bewusst Ihre Schultern und Gesichtsmuskeln. Menschen mit angespannter Körperhaltung haben ein „krummes und steifes“ Erscheinen, welches auf Stress und Unwohlsein hindeutet.
  3. Ununterbrochenes Lächeln und zugewandte Körperhaltung können aufrichtiges Interesse wiederspiegeln, allerdings sollte auch diese Körpersprache nicht im Übermaß erfolgen, denn dann wirkt man aufdringlich, unglaubwürdig und fast unterwürfig.
  4. Ruhe ausstrahlen! Egal welche Körperbewegung man macht, man sollte diese bedacht und mit Ruhe ausüben. Dadurch vermittelt man Sicherheit und Souveränität. Vermeiden Sie ruckartige Gesten.
  5. Setzen Sie ihren Körper bewusst ein! Menschen, die sich ganz klein machen, ihre Beine zusammen stellen und ihre Arme eng am Körper zusammen „gekauert“ haben, drücken Unsicherheit und Ängstlichkeit aus. Nehmen Sie erhobenen Hauptes mit ihrem Körper Raum ein!
  6. Eine offene Körperhaltung drückt Sympathie aus. Aus diesem Grund werden Menschen mit offenen Armen und einem erfüllten Lächeln häufiger angesprochen als Menschen, die den Anschein machen, sie würden sich verstecken wollen. Darüber hinaus zeigt eine offene Körperhaltung auch Sicherheit. Auch verwundbare Stellen werden durch die Offenheit preisgegeben, aber man vermittelt, dass man sich vor einem Angriff nicht fürchtet.
  7. Viele Menschen stehen gewöhnlich mit einem Buckel und hängenden Schultern da und haben es sich angewöhnt, eine ungerade Körperhaltung anzunehmen. Ein einfaches Mittel um Sicherheit zu demonstrieren ist jedoch ein gerader Rücken. Zudem wirkt es souverän und ist gesund. Achten Sie daher auf eine gerade Haltung!
  8. Ebenfalls wichtig ist, den Augenkontakt mit ihrem Gegenüber zu halten! Dadurch vermittelt man Selbstvertrauen, Gefühle können besser zum Ausdruck gebracht werden und der Gesprächspartner kann besser eingeschätzt werden.
  9. Auch der Körperkontakt spielt für die Körpersprache eine entscheidende Rolle: Ein Experiment hat gezeigt, dass Kellnerinnen deutlich mehr Trinkgeld von ihren Gästen erhalten haben, wenn Sie beim Bedienen einmal kurz die Schulter des Gastes berührt haben. Der Grund: Körperkontakt baut automatisch Sympathie auf. Aber auch hier heißt es, das richtige Mittelmaß zu finden und die bestehende Situation einzuschätzen. Denn es gibt auch Personen, die den Körperkontakt fremder Menschen nicht mögen.

Summa summarum: Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte, so lautet jedenfalls die Redensart. Manchmal sind Signale eindeutig zu verstehen, manchmal werden sie falsch gedeutet. Wir selbst entscheiden, wie unsere Körpersprache von unseren Mitmenschen wahrgenommen wird. Denn: Worte können lügen, der Körper nicht.

J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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