© fotolia.com

Die Wirkung von Alkohol auf Allergien

Kommentar schreiben Aktualisiert am 21. November 2016

Egal ob im Frühjahr im Biergarten oder mit Glühwein und Punsch in der Weihnachtszeit: Allergiker sollten beim Genuss von Alkohol Vorsicht walten lassen. Denn: In Bier, Wein und Schnaps stecken Stoffe, die die Allergie-Beschwerden verstärken können – saisonunabhängig. Wir erklären, woran das liegt und wie auch Allergiker auf das Gläschen Wein oder das Feierabendbier nicht verzichten müssen. 

Für viele Deutsche gehört es einfach zum Leben dazu: Das Glas Wein zum Essen oder das kühle Bierchen nach dem verdienten Feierabend. Solange Alkohol nur in Maßen getrunken wird, ist daran auch nichts verwerflich. Im Gegenteil: Einige Studien zeigen, dass Alkoholika sogar der Gesundheit zuträglich sein könnten. Doch so gerne wir das glauben, Allergiker sollten ihren Alkoholgenuss einschränken.

Denn bestimmte Stoffe in Bier, Schnaps und Co können ihre Symptome wie die laufende Nase, juckende Augen, Husten, Kopfschmerzen oder sogar Atemprobleme verstärken. Das berichtet Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) der dpa.

Alkohol verstärkt Aufnahme von Allergenen

Dafür gibt es mehrere Gründe: Alkohol sorgt für eine verstärkte Durchblutung der Gefäße. Die Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum und auch die Darmwand werden für Allergene durchlässiger. Dadurch haben es die allergieauslösenden Stoffe leichter in den Körper einzudringen. Durch die gesteigerte Durchblutung werden die Stoffe dann schneller aufgenommen und die allergische Reaktion setzt ein.

Die Folge: Nicht nur Nasenspitze und Wangen können nach und nach erröten, auch Symptome der Allergie treten auf. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Betroffene unter einer Pollen-, Nahrungsmittel- oder Hausstaubmilbenallergie leidet. Alkohol verstärkt auf diese Weise jede Allergie.

Alkohol und Allergie: Histamin verursacht Entzündungsreaktionen

Ein weiterer Grund für die Wirkung von Alkohol auf einen Allergiker sind die in Wein, Sekt, Bier und Schnaps enthaltenen Histamine. Histamin ist ein Hormon, das natürlicherweise in menschlichen Blut- und Nervenzellen gebildet wird. Als körpereigener Botenstoff erfüllt Histamin viele Aufgaben, wie zum Beispiel die Regelung des Tag-Nacht-Rhythmus, die Appetitkontrolle und die Erweiterung der Blutgefäße.

Vor allem aber dient das Histamin als Vermittler von entzündlichen Vorgängen im Körper. Bei einer allergischen Reaktion wird unter anderem vermehrt Histamin ausgeschüttet und es entstehen Symptome wie Juckreiz, Hautausschlag, tränende Augen und die laufende Nase. In alkoholischen Getränken ist Histamin enthalten. Vor allem Rotwein enthält größere Mengen des Stoffs. Durch den Konsum steigt der Histaminspiegel im Blut an und die Symptome treten verstärkt auf.

Histamin aus Alkohol und Nahrungsmitteln sorgt für Allergie-Symptome

Alle fermentierten Getränke und nachgereifte Lebensmittel enthalten Histamin. Allergiker, die auf den Stoff reagieren, sollten beim Verzehr Vorsicht walten lassen. Auch wer an einer Histaminintoleranz leidet, muss auf seine Ernährung achten und sollte auf Alkohol verzichten. Die Wirkung von Histamin auf den Körper kann allerdings von Person zu Person stark variieren. Bei Allergie-Symptomen nach dem Alkoholgenuss ist es empfehlenswert, einmal einige Tage auf Alkohol und histaminreiche Lebensmittel zu verzichten und die Symptome zu beobachten.

Alkohol trotz Allergie: Diese Getränke eigenen sich für Allergiker

Wenn Sie feststellen, dass die Allergiesymptome nach dem Glas Wein zunehmen, müssen sie nicht  zwingendermaßen komplett darauf verzichten. Allerdings ist es für Körper und Gesundheit natürlich empfehlenswert Alkohol wegzulassen. Für Allergiker eignet sich Rosé- oder Weißwein. Hier ist die Histamin Konzentration geringer als in Rotwein. Bei den Bieren sollen untergärige Sorten, also Pils-, Lager oder Kellerbier, die geringste Konzentration des Hormons enthalten.

Allgemein gilt – ob Allergiker oder nicht - am besten nicht täglich zu Alkohol zu greifen. Denn der tägliche Konsum kann nicht nur die Symptome einer bestehenden Allergie verschlimmern, sondern steht auch im Verdacht, eine Allergie überhaupt mit zu verursachen. Eine Tasse Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt oder ein Bier zum Fußballspiel am Wochenende ist allerdings kein Problem. So kann die Weihnachtszeit auch für Allergiker beginnen.

Beiträge die Sie auch interessieren könnten

Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

Schreib einen Kommentar

help
help
help

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Zu unseren Datenschutzbestimmungen.