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Arganöl - das marokkanische Gold

Kommentar schreiben Aktualisiert am 20. Dezember 2018

Arganöl wird als das Gold aus Marokko bezeichnet. Aus den Kernen des Arganbaums, von der marokkanischen Bevölkerung auch „Baum des Lebens“ genannt, wird das wertvolle Öl gewonnen. Positive Eigenschaften werden dem Arganöl zugeschrieben. Welche Anwendungsgebiete gibt es? Was macht das Arganöl so besonders? Wissenswertes im folgenden Beitrag.

 

Was ist Arganöl?

 

Arganöl, auch Arganienöl genannt, ist unter anderem ein Speiseöl, das sich in der Küche eignet. Das Öl wird durch Pressung der reifen Beerenfrüchte des Arganbaums, welcher ausschließlich im Südwesten Marokkos in den Gebieten der Arganeraie wächst, gewonnen. Der Arganbaum heißt Argania spinosa, er zählt zu den ältesten Bäumen und kann bis zu 450 Jahre alt werden. Das Traurige: Der Arganbaum ist vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund ist das Gebiet von der UNESCO zu einem sogenannten Biosphärenreservat erklärt worden, das bedeutet: Die Bäume dürfen zwar genutzt, aber nicht mehr gefällt werden. Die Herstellung des Arganöls, die traditionell von den marokkanischen Berberfrauen durchgeführt wird, ist sehr schwierig und zudem auch sehr zeitaufwendig. Denn der Baum ist voller Dornen, weshalb es mühselig erscheinen würde, die Kerne des Baums zu gewinnen. Aus diesem Grund übt man sich in Geduld: Die Berberfrauen warten, bis die reifen Früchte vom Baum fallen und sammeln diese vom Boden auf. Im Anschluss daran werden die Früchte getrocknet, damit die Kerne von der Beerenfrucht freigelegt werden können. Ein Kern besteht aus ungefähr drei kleinen Samen, die für die Herstellung des Öls genutzt und angeröstet werden. Weil der Herstellungsprozess so aufwendig ist, ist auch nachzuvollziehen, warum das Arganöl so kostspielig ist. Ein Liter Arganöl kostet zwischen 90 und 120 Euro; es ist wahrlich das Gold aus Marokko. Arganöl wird als Naturheilmittel, in der Kosmetikindustrie und in der Gastronomie eingesetzt.

 

Für was kann Arganöl angewendet werden?

 

In Arganöl sind zahlreiche ungesättigte Fettsäuren enthalten sowie Monoazylglyzerole, Tocopherole, Phenole, Sterine und Squalene. Arganöl wird unter anderem als Speiseöl in der Küche verwendet und eignet sich beispielsweise zum Eintauchen von Brot, in Couscous, Salaten, als Dip und anderen ähnlichen Gerichten.

Auch in der Kosmetikbranche wird Arganöl verwendet und ist international zunehmend populär geworden: Ungeröstetes Arganöl ist ein Naturprodukt, dass Hautkrankheiten behandeln kann und auch als Schönheitspflege für Haut und Haare dient. Die Haut, die zu Irritationen neigt, kann durch die Feuchtigkeitsspende des Arganöls und der entzündungshemmenden Kraft beruhigt werden. Arganöl wird unter anderem eingesetzt bei Akne, Abschuppung der Haut und Verbrennungen der Haut.

 

Medizinische Wirkung von Arganöl

 

Zahlreiche positive Eigenschaften werden dem Arganöl zugeschrieben. Im Vergleich mit anderen Ölen, ist nur im Arganöl eine einzigartige Kombination von wertvollen pflanzlichen Sterolen enthalten, die im Blickpunkt der Forschung stehen. Arganöl ist ein wirkungsvolles Naturheilmittel, dessen Wirksamkeit in folgenden Studien bestätigt worden ist:

 

Schutz vor Umweltgifte und Stärkung des Immunsystems

An der Universität Paul Verlaine in Metz sind Wissenschaftlter zu dem Ergebnis gekommen, dass Arganöl eine hohe Dosis Tokopherole beinhaltet, die dazu beitragen, dem Körper einen Schutz vor Umweltgiften zu bieten und zusätzlich das Immunsystem zu stärken. Freie Radikale werden abgewehrt und die Haut vor vorzeitiger Alterung geschützt.

 

Vorbeugung von zahlreichen Krankheiten

In Arganöl sind außerdem enthalten: Alpha-Spinasterol und D-7 Phytosterolen. Diese Stoffe besitzen vermutlich die Eigenschaft, zahlreiche Krankheiten vorbeugen zu können, so Dr. med. Peter Schleicher, Leiter des Insituts zur Erforschung neuer Therapieverfahren chronischer Erkrankungen und Immunologie in München. In klinischen Studien, die derzeit noch laufen, wird diese Annahme über die Wirksamkeit der genannten Stoffe nun geprüft.

 

Geringeres Krebsrisiko durch die Einnahme von Arganöl

Tatsächlich konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass durch die Einnahmne von Arganöl ein fünffach geringeres Krebsrisiko besteht. Arganöl besitzt seltene in Pflanzen vorkommende Inhaltsstoffe, nämlich Inhaltsstoffe wie Spinasterol und Schottenol, die besondere Aufmerksamkeit in der Forschung haben, denn sie sollen von Brust- und Prostatakrebs schützen können. Wissenschaftliche Studien an der Universität Paul Verlaine und im deutschen Krebsforschungszentrum laufen bereits.

 

Cholesterin und Herzerkrankungsrisiko minimiert

Eine ältere medizinische Studie aus Marokko, durchgeführt an der wissenschaftlichen Fakultät der Universität Casablanca, ist nach Langzeittests an weiblichen und männlichen Teilnehmern zu dem Ergebnis gekommen, dass die tägliche Einnahme von unverdünntem Arganöl dazu verhelfe, den Cholesterinspiegel zu senken und das Risiko für Herzerkrankungen zu minimieren.

 

Ergebnisse des deutschen Krebsforschungszentrums

Bereits bestehende Ergebnisse des deutschen Krebsforschungszentrums haben folgendes ergeben: Arganöl hat eine entzündungshemmende und stark durchblutungsfördernde Wirkung. Durch die Einnahme von Arganöl, die täglich erfolgen sollte, können Rheumatische Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Heuschnupfen und Allergien verhindert werden.

 

Schlussfolgerung:

 

Im Hinblick auf die Wirksamkeit von Arganöl, insbesondere, wenn es darum geht die Krebshemmenden Auswirkungen zu bestätigen, sowie die kardiovaskulären positiven Eigenschaften zu bekräftigen, bedarf es natürlich weiteren Untersuchungen. 

 

Arganöl: Nicht alles ist gold, was glänzt

 

Die zunehmende Beliebtheit von dem Gold aus Marokko, von Arganöl, hat die marokkanische Regierung dazu veranlasst, die Produktion von Arganöl zu steigern: bis zum Jahr 2020 soll die jährliche Ausbeute 4000 Tonnen, anstatt wie zuvor 2500 Tonnen betragen. Natürlich wird auch dadurch das Arganöl so intensiv geworben wird, auch der Preis angestiegen, was die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) kritisiert und nicht gerechtfertigt findet.

 

 

 

 

 

Quellen:

 

 

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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