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Ackerschachtelhalm: Die Heilpflanze der Kosmetik

1 Kommentar Aktualisiert am 10. Dezember 2015

Der Ackerschachtelhalm zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Kieselsäure aus. Daher eignen sich seine Produkte hervorragend zur Stärkung von Haaren, Nägeln, Sehnen und Bändern sowie zur Straffung des Bindegewebes. Auch unreine, geschädigte Haut profitiert mit Hilfe von Umschlägen und Auflagen. Die blutstillende Wirkung war schon den alten Griechen bekannt. Pfarrer Kneipp setzte die Heilpflanze zur Wundheilung und bei Rheuma und Gicht ein. Bekannt ist auch ihre wassertreibende Wirkung, die zur Durchspültherapie für Nieren und Blase genutzt wird. Ihr antibakterieller Effekt wird bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum und im Atmungstrakt angewendet.

Die Pflanze Ackerschachtelhalm

Der Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) gehört zur Familie der Schachtelhalmgewächse. Er ist weit verbreitet in Europa und auf der übrigen Nordhalbkugel und wächst auf Feldern, feuchten Wiesen, Wegrändern und Böschungen. Die Frühlingstriebe sind 10- 20 cm hohe, blassgelbe Stängel mit einer 1-4 cm langen Sporenähre an der Spitze. Sie wachsen von März bis Anfang Mai und dienen der Fortpflanzung. Nach dem Ausstäuben der Sporen verschwinden sie und es bilden sich im Mai die grünen, 10-50 cm hohen Sommertriebe, grüne Stängel mit quirlig verzweigten, aufsteigenden Ästen. Ackerschachtelhalm wird auch Zinnkraut genannt, da man ihn früher aufgrund seiner rauen Oberfläche zum Polieren von Zinn-Utensilien verwendet hat.

Die Inhaltsstoffe des Ackerschachtelhalmes

Pharmakologisch genutzt werden die grünen Sommertriebe. Sie enthalten bis zu 10% Kieselsäure, Flavonoide, Kalium, Calcium, Aluminium, Magnesium und Kaffeesäureester als wichtigste Wirkstoffe.

Ackerschachtelhalm  und seine Wirkungen

Der Ackerschachtelhalm aktiviert die Durchblutung und den Stoffwechsel der Haut, des Bindegewebes und der Sehnen und Bänder. Er fördert die Wundheilung, strafft und festigt das Bindegewebe und unterstützt den Heilungsprozess nach stumpfen Verletzungen des Knöchels oder bei Knöchel- und Knochenbruch mit Ödemen. Seine zellerneuernde Wirkung wird bei sehr trockener, entzündlicher Haut und Ekzemen angewendet. Er hat außerdem einen blutstillenden und juckreizlindernden Effekt.

Innerlich wirkt er schwach harntreibend, so dass die Nieren durchspült werden und Ödeme sich zurückbilden können. Seine stoffwechselanregende, harnstoffsenkende und blutreinigende Wirkung ist unterstützend bei Rheuma und Gicht. Im Lungengewebe hat Ackerschachtelhalm einen resistenzsteigernden Effekt und stimuliert das Abwehrsystem. Deshalb wurde er früher bei Lungentuberkulose eingesetzt. Heute kann man neben dem Einsatz von Antibiotika die Heilpflanze vorbeugend und zur Nachbehandlung anwenden. Dasselbe gilt für andere chronische Erkrankungen des Lungengewebes und der Bronchien.

Anwendungsbereiche des Ackerschachtelhalmes

Äußerlich: Trockene, entzündliche, unreine Haut, chronische Ekzeme, Neurodermitis. Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Zahnfleisch, Mandeln). Lokale Durchblutungsstörungen der Haut sowie Frostbeulen. Unterstützend bei schlecht heilenden Wunden, wie offene Beingeschwüre und Dekubitus. Verrenkungen und Bruch des Knöchels mit Ödem. Brüchige Nägel, Haarspliss.

Innerlich: Zusätzlich bei Haut- und Haarproblemen und Ödemen. Bakterielle, entzündliche Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwegen, Nierengrieß. Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Bindegewebsschwäche, zur Stärkung von Sehnen und Bändern. Chronische Bronchitis und Lungenerkrankungen. Blutstillend bei starker Menstruation und Nasenbluten.

Darreichungsformen der Heilpflanze

Ackerschachtelhalm-Frischpresssaft eignet sich am besten zur Blutstillung. Die Heilpflanze ist zudem als Kapseln erhältlich und wird vor allem als Tee angewendet. Um die Kieselsäure herauszulösen, muss der Tee 30 Minuten gekocht werden. Für die innerliche Anwendung 1 Essl. in 150 ml Liter Wasser kochen, nach 20-30 Minuten abgießen und trinken. Für die äußerliche Anwendung 5 Essl. in 1 Liter Wasser über Nacht stehen lassen, 30 Minuten kochen und abgießen. Für die Wundbehandlung auf steriles Verbandsmaterial geben und 2-3 mal täglich auflegen. Der Tee kann auch als Gurgel- und Mundwasser, Badezusatz, Haarspülung und Fingerbad für die Nägel genutzt werden.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen Bei äußerlicher Anwendung keine. Die innerliche Anwendung sollte bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit mit dem Arzt abgesprochen werden.

Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

1 Kommentare

Kira – Samstag, 12. Dezember 2015
:-)

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