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Selbstbräuner: So gelingt die Sommerbräune aus der Tube

Kommentar schreiben Aktualisiert am 07. Juni 2018

Sommerbräune durch Selbstbräuner: Ein schön, gleichmäßig gebräunter Teint ohne schädliches UV-Licht lässt die Haut sonnenverwöhnt aussehen – sogar im Winter. Wünschenswert sind der richtige Farbton, ein natürliches Ergebnis und kein fleckiges Erscheinen. Sommerbräune aus der Tube. Mehr im folgenden Beitrag.

 Was sind Selbstbräuner?

Selbstbräuner sind kosmetische Produkte, die verwendet werden, um eine selbständige Bräunung bzw. Färbung der Haut zu erreichen – ganz ohne Einfluss von schädlicher UV-Strahlung. Selbstbräuner enthalten den Wirkstoff Dihydroxyaceton, abgekürzt DHA. Hierbei handelt es sich um einen Einfachzucker mit drei Kohlenstoff-Atomen, dessen Phosphat im menschlichen Körper ein natürliches Zwischenprodukt des Stoffwechsels darstellt. Dihydroxyaceton reagiert mit Proteinen und Aminosäuren der obersten Schicht der Haut, der Hornschicht. Die Folge der Reaktion: ca. 3 bis 6 Stunden später eine bräunliche Verfärbung der Haut. Selbstbräuner sind für alle Hauttypen geeignet und in verschiedenen Bräunungsintensitäten erhältlich. Neben Bräunungscremes als Produktform sind Milch, Gel, Lotion, Spray oder Schaum erhältlich. Für das Gesicht sind Selbstbräuner von cremiger Konstistenz zu empfehlen, um eine präzise Verteilung zu gewährleisten während Selbstbräuner für den Körper eher dünnflüssig sind, damit eine leichte Verteilung über größere Flächen möglich werden kann. Da die Haut einem ständigen Erneuerungsprozess ausgesetzt ist und die äußerste Schicht der Haut wieder abgestoßen wird, verschwindet die neugewonnene Bräune nach einigen Tagen wieder.

Sind Selbstbräuner gefährlich?

Braun gebrannt, ganz ohne Sonne: Selbstbräuner sind in der Tat weniger schädlich als ausgiebiges Sonnenbaden oder dem regelmäßigen Besuch im Solarium. Definitionsgemäß dürfen Selbstbräuner, dem Verband der Vertriebsfirmen kosmetischer Erzeugnisse e.V., kurz VKE zufolge, nur die obersten Schichten der Haut anfärben, ohne dabei eine Pigmentproduktion einleiten zu können. Experten betrachten die Verwendung des Wirkstoffs Dihydroxyaceton als nicht gesundheitsschädlich, sofern eine korrekte Lagerung gewährleistet ist und das Kosmetikprodukt nicht über das Verfallsdatum hinweg benutzt wird. Bei einer falschen Lagerung, beispielsweise in großer Hitze oder der Nutzung des Selbstbräuners über das Verfallsdatum hinweg, ist die Entstehung von bestimmten Stoffen möglich, die unter Umständen die Haut reizen können und sogar giftig sind. Da es sich bei Selbstbräunern um Kosmetikprodukte und nicht um Medizinprodukte handelt, sind zudem Hersteller nicht verpflichtet genaue Angaben der Inhaltsstoffe preiszugeben, weshalb auch theoretisch – wie bei anderen kosmetischen Produkten auch – allergische Reaktionen in Erscheinung treten können.

Das Streifenhörnchen-Phänomen: Fleckig und ungleichmäßig braun

Bei der Anwendung von Selbstbräuner kann man leider einiges falsch machen: Typisch ist das Erscheinen von fleckiger, ungleichmäßig verteilter Bräune, die in keinem Fall so gewünscht war. Dihydroxyaceton färbt die Haut an Stellen mit dickerer Hornschicht intensiver als an Stellen mit dünnerer Hornschicht, was dann die streifenförmigen Veränderungen, das sogenannte Streifenhörnchen-Phänomen zufolge hat. Körperregionen mit dickerer Hornschicht sind Fingerknöchel, Ellbogen, Knie und Fersen. Vermieden kann der unerwünschte Effekt, indem man vor der Anwendung von Selbstbräunern Hautschuppen von der Haut mit einem Peeling entfernt, sodass eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Kosmetikprodukts erfolgen kann. Weiterhin ist zu empfehlen, dass bei der Verwendung von Selbstbräunern im Gesicht nicht der Übergang zum Hals ausgespart wird, damit kein unnatürlicher Kontrast entsteht. Auch sollten der Haaransatz sowie die Augenlider nicht vergessen werden. Ein neuer Trend und somit eine gesundheitsfreundliche und hautschonende Alternative zum Solariumbesuch ist „Spray Tanning“: Für ca. 25 Euro pro Anwendung nimmt man unter einer Art Dusche verschiedene vorgeschriebene Positionen an und wird gleichmäßig mit Selbstbräuner besprüht. Neben der Gewissheit, dass auch schwer erreichbare Körperstellen mit der speziellen Airbrush-Technik erreicht werden können, hat sich auch der Soforteffekt bewährt. Die gewonnene Bräune hält ca. eine Woche an.

Tipps für die richtige Anwendung von Selbstbräunern

Der Umgang mit Selbstbräunern will gelernt sein und erfordert einige Erfahrung. Neben den bereits erwähnten Empfehlungen, können auch weitere Tipps hilfreich sein, um einen natürlichen, gleichmäßig gebräunten Teint zu zaubern. Zu diesen gehören:

 

  • Hände schützen: Das Tragen von Handschuhen oder der gründlichen Händewaschung nach dem Auftragen von Bräunungscreme verhindert, dass sich die Hände zu stark orange verfärben.
  • Einwirkzeit nach dem Auftragen von Selbstbräunern: Etwa eine halbe Stunde - In dieser Zeit kann die Substanz auch auf die Kleidung übergehen. Aus diesem Grund sollte man sich mit dem Bekleiden erst einmal gedulden.
  • Auf den richtigen Hautton kommt es an: Der Ton des Selbstbräuners sollte nur wenige Nuancen dunkler sein als die derzeit vorhandene Hautfarbe, damit ein natürliches Erscheinungsbild erreicht werden kann.
  • Die Verwendung von Selbstbräunern bei frisch rasierten Beinen sollte vermieden werden, da das Kosmetikprodukt Hautirritationen verursachen kann: Um Rötungen, Pickel und Co. zu verhindern, sollten Beine am Vortag vor der Anwendung mit Selbstbräunern enthaart werden.
  • Die Kombination von Selbstbräunern und anschließender sportlicher Aktivität ist ebenfalls nicht zu empfehlen: Durch das Schwitzen verläuft das Kosmetikprodukt, Flecken und Streifen können die Folge sein. Ein Zeitabstand von mindestens drei Stunden sollte beachtet werden.
  • Sparsam dosieren: Für eine gleichmäßige Bräunung sollte man lieber mehrfach dünn als einmal zu dick auftragen.
  • Eine regelmäßige abendliche Hautpflege mit einer Body Lotion verhindert das vorzeitige Abschuppen der Haut und somit den vorzeitigen Verlust der Bräune.
  • Zum Erhalt der Bräune sollte auf langes Baden und Duschen sowie starkes Schrubben unter der Dusche verzichtet werden.

 

Wer ganz auf Natur setzen möchte, kann auch Karottenöl verwenden und den Teint zart färben – Karottenöl hat eine leicht färbende Wirkung auf die Haut. Die Tönung ist aber nicht so stark wie die eines Selbstbräuners. Darüber hinaus enthalten Karotten Carotine, diese sind Antioxidantien und haben einen zellschützenden Effekt, da ihr Provitamin A für die Zellerneuerung der Haut von Bedeutung ist. Wer testen möchte, ob die Färbung von Karottenöl auf der eigenen Haut natürlich wirkt, sollte zuerst außerhalb des Gesichts damit anfangen.

Was bei Beauty-Pannen hilft

Wenn der Selbstbräuner doch unschöne Flecken und Streifen auf der Haut hinterlassen hat, müssen Sie sich nicht die nächsten Tage zu Hause verstecken und warten, bis die oberste Hautschicht abgestoßen wird. Folgendes hilft: Die Haut mit einem Peeling behandeln und im Anschluss daran Zitronensaft auf die Haut auftragen, kurz einwirken lassen und dann wieder abspülen. Außerdem hilfreich ist der sogenannte „Pflaster-Trick“: Die Klebefläche des Pflasters wird auf die betroffene dunkle Hautpartie aufgeklebt und nach etwa einer Stunde wieder abgezogen. Ganz wichtig: Anders als Sonnencreme enthalten Selbstbräuner keinen Sonnenschutz und schützen somit nicht vor schädlicher UV-Strahlung. In einigen Produkten ist mittlerweile aber nun auch ein Lichtschutzfilter eingebaut.

J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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