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Brille, Kontaktlinse oder lieber lasern?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 26. März 2015

Alltäglicher Begleiter, modisches Accessoire oder doch lästiger Schönheitsmakel: Mehr als 40 Millionen Deutsche tragen eine Brille. Doch dank moderner Methoden ist sie bei Kurz- oder Weitsichtigkeit, einer Hornhautverkrümmung oder der Alterssichtigkeit nicht mehr die einzige Option. Immer mehr Leute greifen zu unsichtbaren Kontaktlinsen oder legen sich unter den Laser. Lesen Sie hier Vor- und Nachteile aller drei Methoden.

Die Sehkraft der Bundesbürger lässt nach. Das lassen zumindest die Ergebnisse der Allensbacher Untersuchung zum Sehbewusstsein der Deutschen vermuten, denn immer mehr Menschen sind Brillenträger. Fast zwei Drittel der Erwachsenen tragen eine Sehhilfe. Der langfristige Anstieg kann allerdings auch an besseren Untersuchungsmöglichkeiten, vermehrten Arbeiten am Computer und einer erhöhten Toleranz in der Bevölkerung liegen.

Der Klassiker: Die Brille

Die Vorteile einer Brille sind offensichtlich: Die Sehschwäche wird ausgeglichen, das Tragen bereitet kaum Umstände und die Pflege der Gläser ist einfach durchzuführen. Auch dank modischer Fassungen werden Brillen immer beliebter – sie sind inzwischen weit entfernt von klobigen Hornbrillen. Doch wer Brille trägt muss auch Abstriche machen: Scharfes Sehen ist häufig nur in der Mitte des Glases möglich, das periphere Sichtfeld ist unscharf oder verschwommen. Beim Sport ist die Brille eher hinderlich, geht leicht kaputt und birgt eine Verletzungsgefahr.

Gerade deshalb greifen immer mehr Deutsche zu Kontaktlinsen. Seit 1993 hat sich die Zahl der Kontaktlinsenträger fast verdoppelt, auf 3,4 Millionen Nutzer. Die „unsichtbare Brille“ beschlägt nicht, das Sichtfeld wird durch keine Fassung begrenzt und sie verschaffen eine klare Rundumsicht. Auch Unregelmäßigkeiten der Hornhaut können mit Kontaktlinsen perfekt ausgeglichen werden.

Harte und weiche Kontaktlinsen

Dabei gilt es bei der Wahl der richtigen Linse einiges zu beachten. Man unterscheidet zwischen formstabilen und flexiblen Linsen. Wie der Name schon verrät sind formstabile Linsen härter und der Träger benötigt eine längere Eingewöhnungszeit. Dafür ist diese Variante besonders langlebig und wegen der guten Sauerstoffdurchlässigkeit auch gut verträglich. Sie bedecken nur einen kleinen Teil der Hornhaut, ermöglichen einen sehr guten Tränenaustausch und verringern somit das Infektionsrisiko, so der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG).

Weiche Kontaktlinsen haben den Vorteil, dass sie sich an die Form der Hornhaut anpassen und so kaum bemerkt werden. Die Gewöhnungszeit ist dadurch sehr kurz und die Linsen sind gut verträglich. Weiche Linsen sind nicht so langlebig wie Formstabile. Nach spätestens einem Jahr müssen sie ausgewechselt werden. Durch eine gute Kontaktlinsenhygiene kann die Tragedauer auf das Maximum ausgedehnt werden. Das ist wohl auch der nennenswerteste Nachteil: Die aufwendige Pflege. Neben dem Reinigen und Desinfizieren müssen auch regelmäßig Proteine von den Linsen entfernt werden. Die kleinen durchsichtigen Plättchen müssen regelmäßig abgespült und benetzt werden.

Dieser Kontaktlinsentyp ist auch als Eintageslinse erhältlich. Sie sind lediglich zum einmaligen Tragen ausgelegt und sollten keinesfalls länger im Auge behalten werden. Da diese Linsen nur kurz getragen werden, entfallen aufwändige Reinigungsmaßnahmen. Beim Optiker kann man ein Abo abschließen, sodass man kontinuierlich mit den Linsen in der richtigen Stärke versorgt wird.

Tipps zum Umgang mit Kontaklinsen

Zwar sind Kontaktlinsen die unsichtbare Variante zur Brille, sie können allerdings nicht von jedem und immer bedenkenlos getragen werden. Bei Arbeiten in staubiger Umgebung sollte von den Linsen unbedingt abgesehen werden, raten der BVA und die DOG. Hier besteht die Gefahr, dass Feinstaub unter die Linse gerät und dadurch Hornhautverletzungen oder Entzündungen entstehen. Schreiner, Bäcker und Bauarbeiter sollten daher lieber zur Brille greifen. Auch beim Umgang mit Chemikalien sollte die Wahl der Sehhilfe überdacht werden. Geraten Chemikalien unter die Kontaktlinse kann es zu Reaktionen mit dem Auge kommen.

Wenn die Augen im Laufe des Tages beim Tragen der Kontaktlinsen austrocknen ist es wichtig sie zu benetzen. Bei trockener Raumluft, wie etwa im klimatisierten Büro, im Auto, in einer Gaststätte oder während der Heizperiode, kann der Tränenfilm des Auges beeinträchtigt werden.

Beim Schlafen sollten die Linsen grundsätzlich aus dem Auge genommen werden. Nur Linsen mit einer sehr hohen Sauerstoffdurchlässigkeit sind zum verlängerten Tragen geeignet.

Option: Laser

Wer sich sowohl von Brille als auch von Kontaktlinsen lossagen möchte, kann sich unter den Laser legen. Verschiedene Operationen können Fehlsichtigkeiten verringern oder ganz ausgleichen. Dabei gilt es zu beachten: Jeder Laser-Eingriff am Auge ist ein operativer Eingriff und kann gesundheitliche Folgen haben. Ein Augenarzt kann Sie zu diesem Thema kompetent aufklären und Risiken erläutern.

Man unterscheidet zwischen folgenden Verfahren:

  • Behandlung mit dem Excimer-Laser
    • EPI-LASIK
    • LASIK
  • Eingriffe an der Augenlinse
    • Implantation einer Linse
    • Austausch der Augenlinse gegen eine Kunstlinse

Mit dem Excimer-Laser wird die Kurz- oder Weitsichtigkeit des Auges behoben. Dabei wird die Wölbung der Hornhaut so verändert, dass die Fehlsichtigkeit korrigiert wird. Bei dem EPI-LASIK-Verfahren wird die Hornhaut beiseitegeschoben, anschließend wird das Gewebe mit dem Laser abgetragen und die Hornahaut wird wieder zurück geklappt.

Das LASIK-Verfahren

Beim LASIK-Verfahren wird die Hornhaut nicht beiseitegeschoben, sondern mit einer Art Hobel stellenweise abgetrennt und zur Seite geklappt. Auch bei diesem Verfahren erfolgt anschließend die Abtragung des Hornhaut-Gewebes und das Zurückklappen des Hornhaut-Lappens. Laut DOG und BVA ist der Vorteil des LASIK-Verfahrens, dass die Sehschärfe bereits kurze Zeit nach der Behandlung verbessert ist.

Die Excimer-Laser-Behandlung (egal ob EPI-LASIK oder LASIK) kann Kurzsichtigkeit bis -8 Dioptrien und Weitsichtigkeit bis 3-4 Dioptrien korrigieren. Eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) kann von 3 bis 4 Dioptrien ausgeglichen werden.

Eingriffe an der Augenlinse

Ein Brechungsfehler in der Augenlinse kann heutzutage mittels refraktiver Linsenchirurgie behandelt werden. Das bedeutet, dass eine zusätzliche Augenlinse eingesetzt wird, oder die eigene Augenlinse ersetzt wird. Beim Einsetzen einer zusätzlichen Linse wird eine Intraokularlinse vor oder hinter der Pupille implantiert. Hohe Fehlsichtigkeiten können so korrigiert werden. Bei einem Linsenaustausch wird die augeneigene Linse durch eine Kunststofflinse ersetzt. Dieses Verfahren ist vor allem für Menschen mit Alterssichtigkeit geeignet, denn es gibt Linsen, die wie eine Gleitsichtbrille auf die Ferne und die Nähe eingestellt werden können. Bei beiden Verfahren wird der Augapfel geöffnet und es handelt sich somit um eine Operation mit entsprechenden Risiken und Komplikationsmöglichkeiten.

Die Kosten für einen chirurgischen Eingriff am Auge muss der Patient in der Regel selbst tragen. Es gibt keine Garantie, dass nach einer erfolgten Laser-Korrektur die Sehkraft dauerhaft verbessert wird. Wer sich zu einem solchen Eingriff entscheidet, sollte also Vor- und Nachteile im Gespräch mit dem behandelnden Augenarzt gut abwägen. Vielleicht ist

Es gibt verschiedene Methoden Fehlsichtigkeiten auszugleichen. Ob Brille, Kontaktlinse oder Laser-Operation: Jedes Mittel hat seine Vor- und Nachteile.

Für den einen oder anderen die Brille doch die geeignetere Variante – günstiger ist sie allemal.

Lisa Vogel
Autor: Lisa Vogel

Von Juli 2014 bis März 2018 arbeitete Lisa Vogel als Werkstudentin in der Redaktion bei apomio.de und unterstützt das Team nun als freie Autorin. Sie hat ein Studium im Fach Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften und Medizin an der Hochschule Ansbach mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen. Hier erlangte sie sowohl journalistische als auch medizinische Kenntnisse. Derzeit vertieft sie ihre medialen Kenntnisse im Master Studium Multimediale Information und Kommunikation.

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