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Was ist Zolpidem?
Der verschreibungspflichtige Wirkstoff Zolpidem zählt zu den Beruhigungsmitteln (Sedativa) der neuen Generation, die auch als Z-Drugs oder Z-Substanzen bezeichnet werden. In diese Wirkstoffgruppe fallen drei Arzneistoffe mit dem gleichen Anfangsbuchstaben: Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon. Sie wirken schlafanstoßend und in geringem Maße angstlösend, muskelentspannend und der Entstehung von Krämpfen entgegen.

Pharmakologisch zählt Zolpidem zur Gruppe der sogenannten GABA-Rezeptor-Agonisten.

Wie wirkt Zolpidem?
Nervenzellen kommunizieren über aktivierende oder hemmende Botenstoffe miteinander. Eine wichtige Rolle spielt hierbei GABA (Gammaaminobuttersäure). Dieser zentrale Neurotransmitter wirkt hemmend und beruhigen auf Nervenzellen und schützt dadurch das Gehirn vor Reizüberflutungen.

Zolpidem verstärkt diesen Effekt indem es an die GABA-Bindungsstellen (Rezeptoren) der Nervenzellen bindet und diese empfindlicher für den hemmenden Botenstoff macht.

Wann wird Zolpidem angewendet?
Zolpidem wird zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen bei Erwachsenen eingesetzt; Präparate sind in Deutschland in Dosierungen von 5 und 10 mg erhältlich. Die ärztlich empfohlene Dosis wird einmal täglich abends direkt vor dem Schlafengehen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Die verordnete Menge sollte nicht überschritten und die Einnahme in der Nacht nicht wiederholt werden.

Zwischen der Anwendung von Zolpidem und Aktivitäten wie dem Führen eines Fahrzeugs oder dem Bedienen sonstiger Maschinen sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens acht Stunden liegen. Bei einem kleineren Zeitfenster kann es am Tag nach der Einnahme zu Benommenheit, verlängerter Reaktionszeit, Schwindel, Schläfrigkeit, verschwommenem Sehen und verminderter Aufmerksamkeit kommen. Die genannten unerwünschten Effekte können durch den Konsum von Alkohol, illegalen Drogen oder die Anwendung anderer zentral wirksamer Substanzen verstärkt werden.

Studien zeigten, dass Frauen im Vergleich zu Männern Zolpidem langsamer abbauen und die Wirkung länger vorhält. Acht Stunden nach Einnahme des Sedativums weisen Anwenderinnen Blutkonzentrationen auf, die auf eine eingeschränkte Fahrtauglichkeit schließen lassen. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) empfiehlt daher für Frauen eine maximale Tagesdosis von 5 mg.

Die Therapiedauer sollte nur wenige Tage bis maximal 2 Wochen betragen. Danach wird die Zolpidemdosis langsam über 1–2 Wochen reduziert und das Schlafmittel ausgeschlichen. Ein abruptes Absetzten birgt die Gefahr eines sogenannten Rebound-Effektes, der die ursprüngliche Schlaflosigkeit verstärkt. Die Einnahmedauer sollte zusammen mit dem Ausschleichen maximal 4 Wochen betragen.

Wie auch bei anderen Schlafmitteln besteht bei Zolpidem die Gefahr einer psychischen und physischen Abhängigkeit, deren Risiko durch Dosis, Einnahmedauer und persönliche Veranlagung individuell erhöht sei kann.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2013/01/15/zolpidem-fuer-frauen-nur-noch-halbe-dosis