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Traubenzucker

Traubenzucker

Wissenswertes zu Traubenzucker

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Traubenzucker ist der umgangssprachliche Begriff für Glukose (oft auch Glucose geschrieben). Entdeckt wurde dieser Stoff Ende des 18. Jahrhunderts: Der Chemiker und Pharmazeut Johann Tobias Lowitz entdeckte ihn in Weintrauben. Knapp 50 Jahre später prägte dann der französische Chemiker Jean Baptiste Dumas für den Traubenzucker den Begriff „Glucose“. Zusätzlich kam noch der Begriff „Dextrose“ hinzu.

Traubenzucker ist ein Einfachzucker und gehört damit zu den Kohlenhydraten. Als Baustein ist er in Zweifachzuckern wie Laktose (Milchzucker) und Saccharose (Rohrzucker) sowie in Mehrfachzuckern und Vielfachzuckern wie etwa Stärke enthalten.

Im menschlichen Organismus ist Traubenzucker ein wichtiger Energieträger und vor allem für ein funktionierendes Gehirn, aber auch für mehrere Organe wichtig. Ohne Traubenzucker könnte der Mensch weder denken noch sich normal bewegen. Dazu muss Traubenzucker zunächst ins Blut gelangen und von dort aus an das Gehirn und verschiedene Organe weitertransportiert werden. Dieser Prozess wird Zuckerstoffwechsel genannt.

Der Traubenzucker bzw. die Glukose im Blut wird als Blutzucker bezeichnet. Bei einem gesunden Menschen beträgt der Blutzuckergehalt in nüchternem Zustand etwa 70 bis 110 Milligramm pro Deziliter Blut; die Werte differieren etwas, je nachdem ob man im arteriellen, venösen oder im Kapillarblut misst. Nach der Nahrungsaufnahme steigt die Blutzuckerkonzentration auf maximal 140 mg/dl an. Bei Werten über 180 mg/dl in venösem Blut spricht man von Hyperglykämie, Werte unter 40 mg/dl werden als Hypoglykämie bezeichnet. Ein wiederholt oder dauerhaft erhöhter Blutzuckerwert ist meist ein Zeichen für eine Diabetes-Erkrankung.  

Woher gewinnt der Organismus Traubenzucker und wie verwertet er ihn?

Der Körper erhält Traubenzucker aus kohlenhydrathaltigen Lebensmittel. Dieser ist reichlich in Nudeln, Reis, Brot, Kartoffeln und natürlich in Trauben vorhanden. Auch andere Früchte, Fruchtprodukte und Nüsse sowie Honig, Marmelade und Haushaltszucker sind ebenfalls gute Traubenzucker-Lieferanten. Um genügend Glukose mit der Nahrung aufzunehmen und den Körper damit optimal zu versorgen, raten Experten, dass etwa 45 bis 60 Prozent der Gesamtnahrungszufuhr aus Kohlenhydraten bestehen sollten.

Bis die Glukose nach der Nahrungsaufnahme dem Organismus zur Verfügung steht und als Energiematerial oder auch als „Brennstoff“ genutzt werden kann, dauert es unterschiedlich lange. Es kommt darauf an, in welcher Form sie aufgenommen wird. Steckt der Traubenzucker in sogenannten langkettigen Kohlehydraten wie z.B. Vollkornbrot, Nüssen oder Kartoffeln (das sind diejenigen Kohlenhydrate, die als gesünder und weniger dickmachend gelten), braucht es nach deren Verzehr länger, da die Glukose zuerst im Darm aufgespalten werden muss, bis der Körper sie nutzen kann. Der Vorteil ist, dass der Blutzuckerspiegel in diesen Fällen auch länger erhöht bleibt, die Energie also dauerhafter verfügbar ist. Wesentlich schneller gelangt Glukose aus reinem Traubenzucker oder Haushaltszucker über den Darm ins Blut; der Blutzuckerspiegel steigt dann sehr rasch an, sinkt aber auch recht schnell wieder ab. Vom Blut aus wandert die Glukose weiter ins Gehirn und/oder in andere Organe, die sie gerade benötigen und wird dort verbraucht. Dieser Prozess, der Zuckerstoffwechsel, wird zu einem wesentlichen Teil von dem Hormon Insulin gesteuert. Insulin reguliert den Blutzuckerspiegel, indem es dazu beiträgt, den Zucker aus dem Blut zu den Körperzellen zu transportieren.

Der Körper ist auch selbst in der Lage, Traubenzucker zu speichern, falls er ihn gerade nicht akut benötigt. In diesem Fall wird die Glukose als Glykogen in der Leber und den Muskeln gespeichert und kann bei Bedarf sofort abgerufen werden. Diese Reserve hält allerdings nur begrenzte Zeit vor; nach maximal 18 Stunden ohne weitere Nahrungsmittelzufuhr ist sie ausgeschöpft.

Diabetes Typ 2 und Traubenzucker

Für Diabetiker vom Typ 2 spielt Traubenzucker eine wichtige Rolle. Bei dieser Erkrankung fehlt das Hormon Insulin oder ist nicht voll funktionsfähig. Deshalb sind die Zellen nicht in der Lage, den zugeführten Traubenzucker ausreichend zu verwerten. So bleibt die Glukose im Blut und lässt die Blutzuckerwerte entsprechend ansteigen. Ist dies auf Dauer so, können die Blutgefäße durch den Zucker im Blut ernsthaft geschädigt werden. Diabetikern sollten daher Traubenzucker vor allem in langkettigen Kohlenhydraten aufnehmen und auf reinen Traubenzucker möglichst verzichten. Traubenzucker kann Diabetikern allerdings auch kurzfristig helfen, z.B. bei drohender Unterzuckerung, etwa wenn zu viel Insulin zugeführt wurde.

Traubenzucker in Reinform aus der Apotheke

Zur gezielten und zusätzlichen Zufuhr von Traubenzucker ist dieser auch in Reinform in der Apotheke erhältlich. Man bekommt ihn in unterschiedlichen Formen, als Täfelchen, Pulver oder in Form von Lutschdragees. Eine 100-g-Portion Traubenzucker liefert etwa 370 Kalorien. Anders als viele glauben, ist reiner Traubenzucker nicht kalorienreicher als anderer Zucker auch.

Nimmt man Traubenzucker in der Reinform zu sich, steigt der Blutzuckerspiegel sehr schnell und stark an. Das bedeutet, dass man z.B. in einer Prüfungssituation, in der man hohe Konzentration aufbringen und volle Leistung abliefern muss, schnell vermehrt Energie zur Verfügung hat. Nach diesem akuten Leistungshoch will der Körper die viele Glukose aber auch ebenso schnell wieder abbauen, indem er große Mengen Insulin ausschüttet. Man spürt das dadurch, dass Leitungsfähigkeit und Konzentration schlagartig wieder abfallen; man bekommt dann oft regelrechten Heißhunger und braucht schnell wieder neue Nahrung. Wenn man also häufiger reinen Traubenzucker zur Leistungssteigerung einnimmt, kann das nicht nur den natürlichen Zuckerstoffwechsel aus dem Gleichgewicht bringen, sondern auf Dauer auch zu Übergewicht führen.