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Tielle

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Wissenswertes zu Tielle

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Tielle Wundauflagen werden zur Versorgung exsudierender, nicht infektiöser Wunden angewendet. Dazu zählen offene Beine, Wundliegegeschwüre und der diabetische Fuß. Tielle Wundauflagen bestehen aus drei Schichten.

Sie nehmen überschüssige Flüssigkeit (Exsudat) aus der Wunde auf und sorgen gleichzeitig für ein feuchtes Milieu, das für die Selbstheilung des Gewebes notwendig ist. Die Wundauflagen kleben nicht an der Haut fest. Sie sind leicht und schnell aufzubringen und können bis zu 7 Tage auf der Wunde bleiben. Tielle Wundauflagen sind auch geeignet für Patienten mit empfindlicher, vorgeschädigter Haut. 

Wie verläuft eine Wundheilung bei gesundem Gewebe?

Werden Blutgefäße verletzt, blutet die Wunde zuerst stark, um Fremdkörper und zerstörtes Gewebe auszuschwemmen. Dann verengen sich die Gefäße wieder. Die Thrombozyten (Blutplättchen) verklumpen zu einem Pfropfen. Die Blutung wird gestoppt. Danach weiten sich die Kapillare (feine Gefäße) und werden durchlässig, damit die Flüssigkeit mit den Abwehrzellen ins Gewebe gelangen kann.
Um den Blutpfropf zu festigen und die Wunde dauerhaft zu verschließen, bildet sich ein Netz aus Fibrinfasern um den Pfropf. Substanzen aus dem Wundgewebe bewirken, dass sich in der äußeren Wand intakter Blutgefäße kleine Lücken bilden. Durch diese Lücken wandern Zellen der Gefäßinnenwand in Richtung Wunde und bilden neue Gefäße. Gleichzeitig entsteht neues Bindegewebe, z.B. Kollagenfasern, entlang des Fibrinnetzes. Das neue, von Blutgefäßen durchzogene Gewebe wird aufgrund seines körnigen Aussehens Granulationsgewebe genannt. Es füllt die Wunde zunehmend von innen heraus auf.
Zuletzt bildet sich die Hautschicht. Dazu werden neue Epithelzellen gebildet. Sie überziehen vom Wundrand aus die feuchte Granulationsschicht. Ist das Granulationsgewebe ausgetrocknet, können die Epithelzellen sich nicht weiter bewegen. Die Hautschicht kann nicht vollständig gebildet werden. Für die Wundheilung ist deshalb ein feuchtes Milieu unerlässlich.

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Was versteht man unter einem offenen Bein und wie entsteht es?

Ein offenes Bein oder Ulcus cruris ist eine tiefe, nässende Wunde im Unterschenkel. Ursache ist die chronische Unterversorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen. Der Stoffwechsel ist herabgesetzt. Erkennbares Zeichen: eine bräunliche Verfärbung am Bein. Wird das Gewebe schon nicht mehr richtig versorgt, kann bei einer Verletzung der komplexe Wundheilungsprozess erst recht nicht mehr in Gang gesetzt werden. Die Wunde bleibt offen. Ursachen: chronische Veneninsuffizienz, Verschluss einer Arterie bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit mit Absterben von Gewebe, z.B. beim Raucherbein, Diabetes.

Wie bilden sich Geschwüre beim Wundliegen?

Dauerhafter Druck auf der Haut und dem Gewebe verringern die Durchblutung. Die feinen Blutgefäße werden zusammengedrückt. Die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung nimmt ab. Gurte, Schläuche von Blasenkathetern, selbst Falten im Bettlaken genügen, um den Zustand zu verschlechtern. Auch Feuchtigkeit, z.B. durch Inkontinenz, erhöht das Risiko für einen Dekubitus mit Wundschäden der Haut, die auf das Gewebe und im schlimmsten Fall auf den Knochen übergreifen. 

Was ist ein diabetischer Fuß?

Man unterscheidet zwischen dem neuropathisch-infizierten Fuß als Folge jahrelanger Mangelversorgung der peripheren Nerven, und dem ischämisch-gangränösen Fuß, bei dem Gewebe aufgrund mangelnder Durchblutung abstirbt. Bei dem neuropathisch-infizierten Fuß werden Verletzungen aufgrund des fehlenden Schmerzempfindens zu spät entdeckt. Es entstehen Entzündungen und Geschwüre. Der ischämisch-gangränöse Fuß dagegen ist höchst schmerzhaft. Er findet sich bevorzugt bei Diabetikern mit Hypertonie oder koronarer Herzkrankheit und bei Rauchern.

Wie werden tiefe Wunden konventionell versorgt?

Sie werden mit Tupfern, Vliesen, Kompressen, Binden oder Schnellverbänden versorgt. Das Material saugt sich mit Wundsekret voll und verklebt mit der Wunde. Wird der Verband gewechselt, reißt das neu gebildete Granulationsgewebe mit ab und der Heilungsprozess muss von neuem beginnen. Das Verbinden ist zeitaufwendig, der Verbandwechsel schmerzhaft.

Wie sieht die moderne Wundversorgung mit Tielle Wundauflagen aus?

Tielle Wundauflagen sind Schaumstoffverbände, die wie ein Fertigpflaster aufgebracht werden. Sie bestehen aus einem Wundkissen aus Hydropolymerschaum, einem Sekret aufnehmenden Verteilervlies (Superabsorber) und einer halbdurchlässigen Schutzschicht. Sie ist atmungsaktiv und schützt gleichzeitig die Wunde vor Wasser und einer bakteriellen Infektion. Der Superabsorber ist ein Vlies, das überschüssige Flüssigkeit bis zum 300-fachen seines Eigengewichts aufnehmen und über die halbdurchlässige Schutzschicht nach außen verdunsten kann. Dabei bleibt das feuchte Milieu erhalten, das für eine schnelle Granulation und die Bildung der Hautschicht notwendig ist.
Der hautfreundliche Haftrand gibt die Sicherheit, dass kein Wundsekret ausläuft und die Auflage fest sitzt. Die LiquaLock-Technologie verschließt die Flüssigkeit bei den nicht haftenden Wundauflagen selbst unter Kompressionsbandagen. Sie verhindert auch das Aufweichen des Gewebes.
Tielle Wundauflagen sind weich und sehr flexibel. Das Entfernen ist schmerzfrei. Es bleiben keine Rückstände, da die Auflage nicht mit der Wunde verklebt. 

Welche Arten von Tielle Wundauflagen gibt es?

Der Tielle Hydropolymerverband ist ein Komplettverband für nicht infizierte, chronische Wunden von einer Tiefe bis zu 1,5 cm mit schwacher und mäßiger Exsudation. Als Sonderform ist Tielle Sacrum für den Dekubitus im Sakralbereich mit breitem Haftrand erhältlich. Tielle Packing ist als tamponierbarer Polyurethanschaum besonders für tiefe Wundhöhlen geeignet.
Tielle Plus ist ein Komplettverband mit speziellem Superabsorber, der bei mäßig bis stark exsudierenden Wunden bis 1,5 cm angewendet werden kann. Tielle Plus Borderless ist eine nicht haftende Auflage für stark exsudierende Wunden mit empfindlicher Umgebungshaut. Die Auflage ist für die Anwendung unter einem Kompressionsverband geeignet.
Auch Tielle Max ist eine nicht haftende Auflage. Sie kann wie Tielle Plus passend nach Bedarf zugeschnitten werden und eignet sich für wenig bis stark exsudierende Wunden.
Tielle Lite ist bei nur wenig exsudierenden Wunden indiziert. Die Auflage erhält das feuchte Wundheilungsmilieu aufrecht und fördert so die Granulation und Hautbildung.