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Harnteststreifen

Harnteststreifen

Wissenswertes zu Harnteststreifen

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Harnteststreifen – auch Urinteststreifen genannt – sind wichtige diagnostische Hilfsmittel, um schnell umfassende Hinweise auf bestimmte Erkrankungen zu bekommen. Vielfach werden sie in Facharztpraxen (speziell bei Urologen), bei Hausärzten und in Krankenhäusern eingesetzt, man kann sie aber auch in der Apotheke zur Selbstanwendung kaufen.

In der Regel werden die Testreifen zuhause von Diabetikern angewendet, die damit ihren Zuckeranteil im Urin messen und damit feststellen, ob ihre Insulindosis (noch) angemessen ist. Man kann mit Harnteststreifen jedoch auch einem ersten Verdacht auf eine Zuckerkrankheit nachgehen. Außerdem kann man durch einen Selbsttest zuhause u.a. Harnwegsinfekte in einem frühen Stadium erkennen, was z.B. bei Personen, die zu wiederkehrenden Harnwegsinfekten neigen, durchaus sinnvoll sein kann.

Das Ergebnis eines solchen Tests ist allerdings nicht so eindeutig wie ein Bluttest, daher sollten alle Ergebnisse, die darauf hindeuten, dass etwas nicht in Ordnung ist, anschließend noch genau ärztlich abgeklärt werden. So ist z.B. ein positiver Diabetes-Urintest noch kein Beweis für eine Zuckerkrankheit. Der Zuckergehalt im Urin kann auch bei anderen Erkrankungen (besonders der Niere) oder nach entsprechenden „süßen Sünden“ beim Essen ansteigen, sodass ein Diabetes-Test fälschlicherweise positiv ausfallen kann.

Harnteststreifen bestehen aus einem Kunststoff-Streifen mit Griff, auf dem sich eine unterschiedliche Anzahl von Testfeldern (die dann den jeweiligen Stoff im Urin anzeigen) befindet. Ärzte verwenden für eine möglichst umfassende Diagnostik mit einem besonders aussagekräftigen Ergebnis (z.B. für eine Check-up-Untersuchung) meist Streifen mit neun oder zehn Testfeldern.

Beim Haus- oder Facharzt oder im Krankenhaus werden die Harnteststreifen benutzt, um z.B. den Anteil an roten Blutkörperchen, Eiweiß und anderen Stoffen, z.B. Abbauprodukten des Körpers, im Urin zu messen. Sie liefern möglicherweise entscheidende Hinweise auf bestimmte Erkrankungen. So weist etwa Glukose (Zucker) im Urin auf eine Zuckerkrankheit oder auch auf bestimmte Krebsarten hin, Ketone können ein Alarmsignal für Störungen des Stoffwechsels sein. Rote und weiße Blutkörperchen (Erythrozyten und Leukozyten) im Urin sind oft ein Zeichen für eine Harnwegs-, Blasen- oder Nierenentzündung, erhöhte Eiweißwerte legen den Verdacht nahe, dass die Nieren erkrankt sind. Ein erhöhter Wert von Bilirubin/Urobilinogen – Abbauprodukte des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, die sich immer im Harn finden – liefert Anzeichen für eine Lebererkrankung. Außerdem werden spezielle Harnteststreifen, mit denen man das Schwangerschaftshormon Beta-HCG nachweisen kann, zur Feststellung einer Schwangerschaft verwendet.

Rezeptfrei in der Apotheke erhältlich: Harnteststreifen zur Glukosemessung

Bei Diabetikern befindet sich vermehrt Glukose, also Zucker, im Urin; dies kann der entsprechende Teststreifen schnell und einfach nachweisen. In einem normal funktionierenden Organismus werden die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate zu Traubenzucker umgewandelt und dann innerhalb der Körperzellen in Energie umgesetzt. Das Körperhormon Insulin hat dabei die Aufgabe, die Körperzellen dazu anzuregen, Glukose aus dem Blut aufzunehmen (wodurch der Blutzuckerspiegel gesenkt wird). Ist die Insulinproduktion des Körpers gestört, kann die Glukose nicht mehr in die Zellen gelangen, verbleibt im Blutkreislauf und wird teilweise durch die Nieren ausgeschieden. Hierdurch wird dann die Glukose im Urin nachweisbar.  

Zur eigenständigen Diabetes-Kontrolle oder zur Feststellung einer Diabetes-Erkrankung zuhause erhält man in der Apotheke spezielle Glukose-Teststreifen, auf Wunsch auch in Kombination mit einem Auffangbecher für den Urin. Der schmale Teststreifen ist mit einer getrockneten Tinktur zum Nachweis von Diabetes-Spuren im Harn überzogen. Der Streifen wird einfach kurz in den Urinstrahl oder in den Urin im Auffangbecher gehalten. Schon bei einer leichten Verfärbung ist zu vermuten, dass etwas im Körper nicht in Ordnung ist. Bei Erstverdacht auf eine Diabetes-Erkrankung sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, um die Diagnose durch weitere Untersuchungen abzusichern und die weitere Behandlung einzuleiten.

Vor der Eigenanwendung sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, ob der Test vor oder nach den Mahlzeiten und zu welcher Tageszeit gemacht werden soll. Es darf dabei kein Urin verwendet werden, der sich über längere Zeit in der Blase angesammelt hat, also auch kein Morgenurin. Empfohlen wird, ca. eine Stunde nach dem letzten Wasserlassen erneut zur Toilette zu gehen, um dann die Urinprobe zu nehmen. Nachdem man den Teststreifen eingetaucht hat, dauert es etwa zwei Minuten, bis das Ergebnis sichtbar wird. Die Verfärbung auf dem Streifen wird dann mit der beiliegenden Farbskala verglichen. Bei keiner Verfärbung ist vermutlich alles in Ordnung, je stärker sich der Teststreifen verfärbt, desto mehr Zucker befindet sich im Urin.

Einen genauen Blutzuckerwert kann der Test mittels Harnstreifen jedoch nicht angeben, lediglich ein erhöhter und damit verdächtiger Blutzuckerspiegel ist damit nachweisbar.