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Wissenswertes zu Cimicifuga

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Cimicifuga (Traubensilberkerze) wirkt auf natürliche Weise gegen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen.

Der hormonausgleichende Effekt wird auch zur Behandlung des prämenstruellen Syndroms (PMS) und krampfartiger Schmerzen während der Menstruation genutzt. Gelindert werden die hormonell bedingten körperlichen und psychischen Beschwerden der Frau vor allem durch den östrogenartigen Wirkstoff Cimicifugin aus dem Wurzelstock und den Wurzeln der Heilpflanze. Cimicifuga-Präparate wirken nach ca. 2-4 Wochen. Sie sollten 3-6 Monate lang eingenommen und bei Bedarf nach einer 2-monatigen Pause wiederholt werden. 

Was für eine Pflanze ist Cimicifuga?

Cimicifuga racemosa, die Traubensilberkerze, ist in Nordamerika beheimatet und wurde im 18. Jhdt. nach Europa eingeführt. Das Hahnenfußgewächs wird bis zu 2 Meter hoch. Am Ende der Stängel stehen kerzenförmige, große Trauben (racemus = Traube) mit weiß-silbernen Blüten. Cimicifuga heißt übersetzt Wanzenkraut (cimex = Wanze, fuga = Flucht). Es verströmt einen Duft, der für Blattwanzen unerträglich ist, und schützt sich so vor den schädigenden Insekten. Cimicifuga ist eine altbewährte Heilpflanze der nordamerikanischen Indianer. Als indianische Frauenwurzel wird sie schon seit Jahrhunderten in deren Frauenheilkunde eingesetzt.

 Welche Inhaltstoffe enthält sie?  

Pharmazeutisch genutzt werden die unterirdischen Teile, d.h. der Wurzelstock (Rhizom) mit den anhängigen Wurzeln. Sie enthalten Triterpenglycoside wie Cimicifugosid und Actein, Phenolcarbonsäuren, Salicylsäure, Phytosterine, Isoflavone, Cimicifugin sowie Gerb- und Bitterstoffe.

Welche Wirkungen hat Cimicifuga?

Cimicifuga wirkt entkrampfend, schmerzlindernd, beruhigend und hormonausgleichend. Der östrogenartige Effekt beruht darauf, dass sich Wirkstoffe der Pflanze an die Östrogenrezeptoren (Andockstellen) binden. Außerdem zeigen neueste Untersuchungen, dass es zur Bindung an Rezeptoren im zentralen Nervensystem, z.B. von Dopamin und Serotonin kommt. Die Botenstoffe beeinflussen das Herz-Kreislauf-System und gelten als Glückshormone. Sie wirken anregend, stimmungsaufhellend und mobilisieren Motivation und Dynamik.
Andererseits soll Cimicifuga die Aktivität der Nervenzellen im Hypothalamus (Hormonschaltzentrale im Gehirn) hemmen, die den Kreislauf und die Körpertemperatur regulieren. Auf diese Weise werden Hitzewallungen und Herzrasen gelindert. Daneben kann Cimicifuga aufgrund ihrer östrogenartigen Wirkung den Aufbau der Knochen fördern.

Wofür wird Cimicifuga angewendet? 

Die Traubensilberkerze wird bei klimakterischen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Scheidentrockenheit und Scheidenjuckreiz, Ein- und Durchschlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Nervosität und depressiven Verstimmungen eingesetzt. Sie lindert das Prämenstruelle Syndrom (PMS) mit Spannungsschmerzen in der Brust, Reizbarkeit und manisch-depressiven Stimmungen. Weitere Indikationen sind Zyklusunregelmäßigkeiten und krampfhafte Schmerzen während der Regelblutung. Auch bei Depressionen nach der Geburt ist eine Anwendung möglich.

In welchen Darreichungsformen ist Cimicifuga erhältlich? 

Neben Tabletten, Kapseln, Tropfen und Tees mit Cimicifuga pur oder in Kombination mit anderen frauenheilkundlichen Substanzen sind homöopathische und spagyrische Aufbereitungen als Globuli und Tropfen erhältlich.

Welche Leitsymptome sprechen erfahrungsgemäß für Cimicifuga als homöopathisches Mittel?

Auch in der Homöopathie gehören die psychischen und körperlichen Beschwerden während der Wechseljahre, PMS und krampfhafte Schmerzen während der Menstruation zu dem Arzneimittelbild. Dazu zählen weiterhin ein verspannter, steifer, schmerzhafter Nacken, Rückenschmerzen sowie rheumatische Schmerzen, Verkrampfungen und Steifheit. Ein migräneartiger Kopfschmerz, der vom Nacken ausgeht und bis in die Schultern und Arme ausstrahlt, steife, geschwollene, schmerzhafte Hand- und Fingergelenke und Schmerzen, die sich wie elektrische Schläge anfühlen, zählen ebenfalls zu dem Arzneimittelbild von Cimicifuga in der Homöopathie. Psychisch sind Melancholie, Depressionen, Angst, Sorgen und Platzangst typisch sowie das Gefühl, als ob sich eine schwarze Wolke auf einen herabsenkt. Cimicifuga-Patienten sind sehr redselig und neigen zu geistiger Überarbeitung.

Welche Potenzen sind empfehlenswert?

Zur Selbstmedikation eignen sich die Urtinktur, Potenzen von D1 bis D6 (3-mal täglich 5 Globuli/Tropfen) und D12 (1-3-mal täglich 5 Globuli/Tropfen), D30 und C30 mit 1-mal 5 Globuli/Tropfen und dann einer Pause von mindestens 1 Woche. Diese Potenzen empfehlen sich besonders, wenn die körperlichen Beschwerden im Vordergrund stehen. Die Einnahme sollte beendet werden, wenn Besserung der Symptome eintritt.
Die Anwendung höherer D- und C-Potenzen sollte durch durch einen Arzt oder Heilpraktiker angeordnet und begleitet werden. Bei diesen Potenzen wird nach einmaliger Gabe erst die Reaktion abgewartet. Die Pausen zwischen den Anwendungen sind deutlich länger.
Ebenfalls zur Selbstmedikation geeignet sind LM- bzw. Q-Potenzen. Sie wirken sanft und in erster Linie auf die Psyche. Es können täglich 3-mal 5 Globuli/Tropfen eingenommen werden, auch hier bis Besserung eintritt und danach immer bei Bedarf.

Kontraindikationen für Cimicifuga: Wann dürfen Sie es als pflanzliches Mittel und Urtinktur nicht anwenden?

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Cimicifuga oder andere Bestandteile darf das Präparat nicht eingenommen werden. Bei vorgeschädigter Leber, gleichzeitiger Einnahme östrogenhaltiger Medikamente und bei Brustkrebs oder anderen hormonabhängigen Tumoren ist vor der Einnahme von Cimicifuga Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
Ein Arzt sollte auch aufgesucht werden, wenn Zeichen einer Leberschädigung auftreten (Müdigkeit, Gelbfärbung von Haut und Augen, starke Schmerzen im Oberbauch mit Übelkeit und Erbrechen oder dunkler Urin), bei Störungen oder Wiederauftreten der Menstruation oder anderer, ungewohnter Beschwerden und wenn sich die Symptome verschlimmern.
Wegen unzureichender Untersuchungen wird die Anwendung von Cimicifuga in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen.
Aufgrund fehlender Langzeitstudien soll Cimicifuga nicht länger als 6 Monate eingenommen werden. Eine weitere Anwendung wird erst nach 2 Monaten Pause angeraten. Ausnahme: Homöopathische LM-Potenzen.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Selten sind Magen-Darm-Beschwerden wie dyspeptische Beschwerden und Durchfall möglich. Ohne definierbare Häufigkeit sind allergische Reaktionen der Haut (Nesselsucht, Hautjucken und Hautausschlag), Gesichtsödeme und periphere Ödeme sowie Leberschädigungen, z.B. Hepatitis, Gelbsucht und Störungen von Leberfunktionstests aufgetreten. 

Welche Wechselwirkungen sind möglich?

Cimicifuga kann bei gleichzeitiger Anwendung von östrogenhaltigen Medikamenten deren Wirkung verstärken. Deshalb sollte diese Wirkstoffkombination nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.