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Wissenswertes zu Baldrian

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Der „ganz normale“ Alltagsstress – ein Fall für Baldrian: Gute Nerven, genügend Schlaf und ausreichende Erholungsphasen sind essenziell für die Gesundheit und das Vermögen, um die vielfältigen Anforderungen des Alltags zu bewältigen.

Jedoch fühlen sich viele Menschen von ihren Problemen, Sorgen und anhaltendem Stress überfordert. Nervosität, innere Unruhe und Anspannung, Angstgefühle sowie Schlafstörungen sind die Folge. Dazu kommt häufig ungesundes Verhalten in der Hektik des modernen Alltags: schnell zubereitete Fertiggerichte, zu wenig Bewegung, Mangel an Auszeiten an der frischen Luft. Hektik und dauernder Leistungsdruck fahren den gesamten Organismus hoch und verursachen einen ständig überhöhten Adrenalinpegel. Man kommt nicht mehr zur Ruhe, vor allem nachts dreht sich das Gedankenkarussell.

Ein- und Durchschlafprobleme sind der dritthäufigste Anlass, um den Hausarzt aufzusuchen. Stress und Sorgen beruflicher, familiärer oder finanzieller Art, seelisches Leid und Zukunftsängste gelten als eine der Hauptursachen für Schlafstörungen. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, eine Schwangerschaft und die Wechseljahre sowie nächtlicher Harndrang können sich störend auf den Schlaf auswirken. Auch diejenigen, die nicht durch Stress oder eine Krankheit, sondern „einfach nur“ von Lärm im Umfeld oder dem schnarchenden Partner am Ein- und Durchschlafen gehindert werden, leiden stark darunter.

Schlafstörungen sind nicht nur an sich quälend, sondern führen geradewegs in den „Teufelskreis Stress“: Zur Belastung des Alltags kommen durch den Schlafmangel auch noch Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und eine allgemeine Beeinträchtigung des Befindens. Man gerät seelisch und körperlich aus der Balance.

Wird das zum Dauerzustand, können körperliche Erkrankungen die Folge sein, z.B. stressbedingte Herzerkrankungen, Kreislaufstörungen, Magen-Darm-Probleme, Burn-out und vieles mehr.  

Tagsüber leistungsfähig und ausgeglichen sein, nachts gut ein- und durchschlafen können: Pflanzliche Arzneimittel wie Baldrian können helfen.

Baldrian – seit Jahrhunderten wirksam

Als Arzneipflanze ist der Gemeine Baldrian (Valeriana officinalis) schon lange bekannt. Im antiken Griechenland wie auch im alten Rom galt er als Allheilmittel. Besonders häufig wurde er damals als harntreibendes Mittel, zur Förderung der Menstruation und als „Liebeskraut“ genutzt. Auch Hippokrates, der bekannteste Mediziner der Antike, schwor auf seine heilsame Wirkung. Im Mittelalter setzten Heilkundige die Pflanze gegen Augenleiden ein. Daneben bewährte sich Baldrian als "Schutzkraut gegen Hexen und Teufelszauber", und zwar in Form eines Talismans, der an Haustüren angebracht wurde. Der bedeutende, naturheilkundlich orientierte Arzt Christoph W. Hufeland soll um 1800 die beruhigende Wirkung des Baldrianwurzel-Extrakts entdeckt haben. Spätestens seit Ende des 18. Jahrhunderts ist die beruhigende und schlaffördernde Wirkung von Baldrian unter Medizinern anerkannt.

Baldrian gehört zu den Baldriangewächsen (Familie der Valerianaceae). Er blüht von Mai bis September und wächst vor allem in den gemäßigten Klimazonen Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas. Vornehmlich findet er sich auf feuchten Waldböden. Die Pflanze kann bis weit über einen Meter hoch werden. Sie besitzt einen leicht behaarten Stängel und „gefiederte“ Blätter. Die Grundblätter sind groß und werden am Stängel nach oben hin kleiner. Die zahlreichen Blüten bilden eine Dolde und sind weißlich bis rosa gefärbt.

Arzneilich wirksam sind ausschließlich die Baldrianwurzeln; die aromatisch riechenden unterirdischen Wurzelstöcke, an denen die buschigen Wurzeln hängen, werden zur Herstellung vieler Arzneimittel verwendet. In ihnen sind ätherische Öle und verschiedene natürliche pflanzliche Inhaltsstoffe enthalten, vor allem das Öl Valtrat und dessen Abbauprodukt Baldrinal. Für den charakteristischen, vielen Menschen unangenehmen Baldrian-Geruch (den angeblich Katzen sehr schätzen) ist Isovaleriansäure (Baldriansäure) verantwortlich.

Wie wirkt Baldrian?

Die Wirkstoffe des Baldrian-Extrakts hemmen bestimmte Botenstoffe im Zentralnervensystem und wirken dadurch beruhigend, entspannend, einschlaf- und durchschlaffördernd. Deshalb wird Baldrian häufig bei stressbedingter Nervosität, bei Angstzuständen wie Prüfungsangst, Lampenfieber und bei allgemeiner innerer Unruhe und Anspannung eingesetzt. Auch eine antriebs- und leistungssteigernde Wirkung wird den Wirkstoffen aus der Pflanze zugeschrieben. Andererseits ist Baldrian ein anerkanntes und häufig eingesetztes, mildes und gut verträgliches Mittel gegen leichtere Schlafstörungen. Statt – wie starke Schlafmittel es tun – den Schlaf zu erzwingen, fördert Baldrian ihn, ohne den natürlichen Schlafrhythmus zu beeinträchtigen. Die Einschlafzeit wird verkürzt, die Schlafqualität letztlich verbessert. Nebenwirkungen wie Müdigkeit am Tage, Gedächtnisstörungen oder gar Abhängigkeit und Entzugserscheinungen treten in aller Regel nicht auf.

Wichtiger Hinweis: Baldrian hilft nicht bei massiven Schlafstörungen! Er ist kein Schlafmittel, sondern senkt lediglich die Reizbarkeit der Nerven.

Auch bei Symptomen der Wechseljahre und bei auftretenden Angstgefühlen in Zusammenhang mit dem prämenstruellen Syndrom (PMS) wurde über eine positive Wirkung von Baldrian berichtet. Als Badezusatz wirkt Baldrian muskelentspannend. In vielen Präparaten wird Baldrian mit ähnlich wirkenden Heilkräutern, darunter Melisse, Passionsblume oder Hopfen, kombiniert.

Wie wird Baldrian angewendet?

Baldrian ist in vielen Präparaten rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Zur innerlichen Einnahme steht Baldrian in pulverisierter oder getrockneter Form als Tablette oder Dragee zur Verfügung. Höher konzentrierte Extrakte gibt es als Tropfen, Saft oder Tinktur. Auch in Form von löslichen Tees sind Baldrianpräparate erhältlich.

Für die richtige Dosierung und Art der Anwendung sollte in jedem Fall die Packungsbeilage des jeweiligen Präparates gelesen werden; bei Unklarheiten helfen Arzt oder Apotheker weiter.

Falls nach der erstmaligen Einnahme eines Baldrian-Präparates die gewünschte Wirkung nicht sofort eintritt, ist das ganz normal. Baldrian entfaltet seine ganze Wirkung oft erst nach längerer Zeit. In vielen Fällen braucht es etwa zwei Wochen regelmäßiger Einnahme, bis die entspannenden Effekte zum Tragen kommen.

Ist Baldrian vollständig frei von Nebenwirkungen?

Derzeit gilt die Einnahme von Baldrian über vier bis sechs Wochen hinweg als unbedenklich. Als leichte Nebenwirkungen, besonders von hochdosierten Präparaten, können Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel auftreten. Vor allem hochdosierter Baldrian kann möglicherweise die Reaktionsfähigkeit herabsetzen. Daher wird empfohlen, bis zu zwei Stunden nach der Einnahme weder Auto zu fahren noch Maschinen zu bedienen.

Von einer dauerhaften Anwendung von Baldrian wird generell abgeraten, da derzeit noch keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse zur langfristigen Anwendung vorliegen.

Kontraindikationen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Schwangere, Stillende und Kinder unter zwölf Jahren sollten keine Baldrian-Präparate einnehmen, da es derzeit keine wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirkung von Baldrian auf diese Anwender gibt. Da flüssige Baldrian-Präparate häufig Alkohol enthalten, sollten Minderjährige und trockene Alkoholiker diese Produkte strikt vermeiden.

Mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sollten generell mit dem Arzt besprochen werden, vor allem, wenn zusätzlich chemische Beruhigungs- und Schlafmittel wie Benzodiazepine und Barbiturate eingenommen werden.

Bei bekannten Allergien gegen die Inhaltsstoffe von Baldrian-Präparaten soll die Einnahme jeglicher Baldrianzubereitungen vermieden werden.