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Worauf sollte bei einem Solariumbesuch geachtet werden?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 04. April 2018

Vorsicht Hautkrebs! Dass intensive Sonnenbestrahlung den Hautkrebs fördert, ist bekannt. So kann zum Beispiel das maligne Melanom, ein bösartiger Hautkrebs, durch allzu intensive und lang andauernde Sonnenbestrahlung verursacht werden. Auch zu lange und andauernde Bestrahlungen in Solarien sind deshalb zu vermeiden. Wer sollte auf keinen Fall in Solarien? Worauf sollte man achten? Welche Auswirkungen auf die Haut sind zu erwarten? Mehr dazu im folgenden Beitrag.

Wer sollte das Solarium meiden?

Bei starker und länger andauernden Sonneneinwirkung können allergieähnliche Hautreaktionen auftreten, die sich als Rötungen, Schwellungen, Pickel-, Bläschen- und Quaddelbildung zeigen und später auch Juckreiz auslösen können. Besonders betroffen und gefährdet sind hierbei Hellhäutige, Blonde, Rotblonde und Blauäugige. Sonnenempfindlichen, die bereits Erfahrung mit Hautausschlägen gemacht haben, ist daher zu raten, Sonneneinstrahlung zu unterbinden, sei diese natürlich oder künstlich durch den Besuch eines Solariums hervorgerufen. Außerdem sollten auch diejenigen, die gerade im Sommerurlaub braun geworden sind, die Besuche im Solarium für den Herbst und Winter meiden, auch wenn der Wunsch vorhanden sei, die schöne Sommerbräune eventuell dadurch länger behalten zu können. Im Winter müsse sich die Haut von der Sonne erholen – eine zusätzliche Strahlenbelastung erhöhe die Gefahr für Hautkrebs rapide. Der Haut sollte insgesamt nicht mehr als 30 bis 40 Sonnenbäder pro Jahr zugemutet werden. Diese Anzahl ist nur ein Richtwert, denn je nach Sonnenintensität kann bereits schon eine halbe Stunde genügen, um als Sonnenbad zu zählen. So kann ein zweiwöchiger Strandurlaub auf Mallorca bereits schon die maximale Jahres-Sonnenbad-Dosis erreichen. Auf keinen Fall unter die Sonnenbank dürfen außerdem auch diejenigen nicht, die bereits an Hautkrebs oder seinen Vorstufen gelitten haben. Zusammenfassend ein Überblick, wer nicht ins Sonnenstudio gehen sollte:

  • wer unter 18 Jahre alt ist: in Deutschland ist der Besuch von Solarien seit 2009 für Jugendliche unter 18 Jahren verboten
  • wer einen empfindlichen Hauttyp hat (helle Haut, Sommersprossen, blonde oder rote Haare, blaue oder grüne Augen)
  • wessen Haut viele Muttermale/ Leberflecken besitzt
  • wer bereits an Hautkrebs bzw. an einer Vorstufe von Hautkrebs erkrankt ist
  • wer ein transplantiertes Organ in sich trägt

Hautkrebsrisiko durch Solarien

Gefährlicher als allgemein angenommen sind die Besuche auf der Sonnenbank – nicht ohnehin ist der Besuch in einem Solarium Personen, die noch nicht das 18. Lebensjahr vollendet haben, untersagt. Für Erwachsene gelten allerdings keinerlei Einschränkungen, sodass jeder für sich selbst Einfluss auf das Hautkrebsrisiko nimmt. So kann zum Beispiel das maligne Melanom, ein bösartiger Hautkrebs, durch allzu intensive und lang andauernde Sonnenbestrahlung verursacht werden. In Studien warnen Wissenschaftler davor, dass das Hautkrebsrisiko um 20 Prozent erhöht sei, wenn man regelmäßig das Solarium besucht. Schon im Jahr 2009 wurden in Hinsicht auf die Gesundheitsschädlichkeit und die Einschätzung der Krebsrisiken Solarien gleichgestuft mit  Zigaretten, Alkohol und Asbest. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge steigt das Risiko für die Entwicklung eines Melanoms, der gefährlichsten Art des Hauskrebses, um 75 Prozent, wenn ein regelmäßiger Sonnenbank-Besuch unter 30 Jahren abgestattet wird.

Ein Besuch im Solarium vor dem Sommerurlaub?

Nicht selten wird empfohlen, die Haut vor dem Urlaub im Süden schon einmal auf die zu erwartenden Lichteinwirkungen vorzubereiten und die Haut mit einem Besuch im Solarium mit den Bestrahlungen vertraut zu machen. Eine besondere Form des Lichtschutzes ist die sogenannte Konditionierung (Gewöhnung) an Licht bestimmter Wellenlängen durch langsame Steigerung der (künstlichen) Dosis. Diese vom Arzt zu überwachende Gewöhnungsbestrahlung muss allerdings frühzeitig begonnen werden. Im Solarium kann man die Lichteinwirkung gut auf die Hautverträglichkeit abstimmen und individuell in Abhängigkeit vom Hauttyp (Hauttyp I-IV) anpassen. Vor dem ersten Besuch im Solarium sollte ohnehin eine ärztliche Beratung erfolgen. Es gibt nämlich Menschen, die auch intensive Sonnenbestrahlung, sei diese natürlich oder künstlich, gut vertragen und andere wiederum sehr empfindlich reagieren. Aus diesem Grund sollte der menschliche Hauttyp (welcher in vier Typen unterteilt werden kann) zunächst professionell bestimmt werden. Sofern eine erhöhte Lichtempfindlichkeit bekannt ist, kann krankhaften Veränderungen durch Lichtschutzsalben begegnet werden. Je höher der Lichtschutzfaktor der Salbe, desto länger kann man sich dann der Bestrahlung aussetzen. Ein Sonnenbrand kann nicht nur im Sommerurlaub im Süden entstehen, sondern auch durch den Besuch im Solarium. Zusammenfassend lässt sich ein Sonnenbrand vermeiden, indem man

  • vor dem ersten Sonnenbad den Hauttyp bestimmen lässt
  • Sonnenschutzmittel mit dem entsprechenden Lichtschutzfaktor verwendet
  • anfangs Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor wählt und bei zunehmenden Bräunung man dann auf niedrigere Faktoren zurückgreift

Aber: Vorbräune schützt nicht vor Sonnenbrand! Daher könne auch das Vorbräunen im Solarium vor einem Sonnenbrand im Sommerurlaub nicht schützen.

Eine Alternative zur Sonnenbank?

Eine gesündere Alternative zur Sonnenbank bieten Bräunungscremes. Diese können, je nach Produkt, eine natürliche Bräune zaubern ohne dabei seine Haut einer Strahlenbelastung aussetzen zu müssen. Im Frühjahr ist allerdings Vorsicht geboten: Die durch Bräunungscremes entstehende Bräune bietet keinen Sonnenschutz.

Wieviel Solarium darf es sein?

Ärzte sowie Krankenkassen raten von Solarien ab. Der Grund: Jede zusätzliche und überflüssige Belastung der Haut fördert einerseits die Alterung und andererseits wird das Hautkrebsrisiko erhöht. Denn die Haut wird sowohl durch die Sonne als auch durch die Solariengänge gleichermaßen beeinträchtigt: die Pigmentbildung wird gefördert, wodurch auch Hautzellen zerstört werden können und als mögliche Folge Hautkrebs entstehen kann – durch künstliche sowie auch durch echte Sonneneinstrahlung. Wer sich trotz allem nicht von der Benutzung eines Solariums trennen möchte, sollte wenigstens darauf achten, dass folgende bestimmte Verhaltensregeln eingehalten werden: Nur Solarien mit geschultem Personal benutzen, damit eine falsche Gerätewahl und Dosierung verhindert wird

  • Selbstbedienungsstudios mit Münzautomaten meiden
  • unbedingt einen Arzt konsultieren, wer an einer Hautkrankheit leidet oder unsicher hinsichtlich der gesundheitlichen Folgen des Solariumkonsums ist
  • keine Parfüms oder Kosmetika einige Stunden vor der Benützung eines Solariums verwenden
  • immer eine Schutzbrille aus UV-undurchlässigem Plastikmaterial tragen

Wie oft es in Ordnung ist, sich im Solarium zu bräunen, ohne dass dabei die Haut direkten Schaden annimmt, könne pauschal nicht beantwortet werden. Es gilt: Bräunen mit Maß! Je weniger, desto gesünder! Denn ein entsprechender Überkonsum erhöht das Hautkrebsrisiko.

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J. Ehresmann
Autor: J. Ehresmann

Die ausgebildete Operations-Technische Assistentin hat nach ihrer dreijährigen Ausbildung eine Weiterbildung zur Chirurgisch-Technischen Assistentin in der Allgemein- und Visceralchirurgie in Köln absolviert. Inzwischen blickt sie auf eine mehrjährige Erfahrung in der OP-Assistenz in diesem Fachgebiet zurück. Neben ihrer Tätigkeit im OP studiert Frau Ehresmann Humanmedizin in einem Modellstudiengang in Aachen.

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