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Lachyoga: Mit lachen zu mehr Gesundheit

Kommentar schreiben Aktualisiert am 12. März 2018

Lachen baut Stress ab, lockert den Körper, lindert Schmerzen und stärkt das Immunsystem. Sie haben aber nichts zu lachen? Kein Problem. Machen Sie Lach-Yoga! Mithilfe einfacher Übungen tun Sie zuerst nur so, als ob Sie lachen. Nach kurzer Zeit geht das künstliche Lachen in echtes über. So können Sie jederzeit eine Lach-Pause in Ihr Leben einbauen – allein  oder in der Gruppe, zu Hause oder in einem Lachyoa-Kurs. Der Körper unterscheidet übrigens nicht zwischen echtem und unechtem Lachen. Die Wirkung ist dieselbe. Lesen Sie hier, wie positiv Lachyoga auf Körper und Seele wirkt, wie es funktioniert und wo Sie es lernen und durchführen können. Mit Übungsanleitung, um Lachyoga sofort ausprobieren zu können.

So entstand Lachyoga

1995 schrieb der indische Arzt Dr. Madan Kataria einen Artikel über die gesundheitlichen Vorteile des Lachens. Er war so beeindruckt von den Forschungsergebnissen, dass er den ersten Lachclub gründete. Leider hielt das Lachen nach ein paar Witzen nicht lange an. Seine Frau Madhuri wusste als Yoga-Lehrerin, dass bestimmte Körperhaltungen auch Einfluss auf Seele und Geist haben. Also entwickelten sie gemeinsam Übungen, um mit Einsatz von Stimme, Atem und Körper Lachyogastunden von 20-90 Minuten mit Lachen zu erfüllen. Heute gibt es Lachyoga-Schulen in der ganzen Welt.

Das bewirkt Lachyoga im Körper

Lachen erweitert die Bronchien, durchlüftet die Lunge und erhöht so den Gasaustausch. Da beim Lachen mehr ein- als ausgeatmet wird, bekommt der Körper einen Sauerstoff-Kick. Die inneren Verbrennungsvorgänge und der Fettstoffwechsel werden aktiviert. Das Zwerchfell massiert Magen und Darm, erhöht ihre Durchblutung und die Verdauungstätigkeit. Puls und Blutdruck steigen zuerst an und werden nach dem Lachen gesenkt, da sich die Gefäße entspannen und erweitern. Lachen aktiviert das Immunsystem. Wer viel lacht, wird nicht so schnell krank, heißt es. Forscher haben z.B. entdeckt, dass durch Lachen die Anzahl der Killerzellen, die Krebszellen bekämpfen, erhöht wird. Lachen hat auch eine entzündungshemmende Wirkung. Lachen ist Muskelarbeit und verbraucht Kalorien. Mehrere Minuten lautes Lachen aus dem Bauch heraus ist schweißtreibend und soll genauso viele Kalorien verbrauchen wie 15 Minuten Joggen. Mehr Durchblutung macht sich auch in der Haut bemerkbar. Sie wird rosig, die Gesichtsmuskeln entspannen sich. Ausgiebiges Lachen hat auch einen Anti-Aging-Effekt. Nicht zuletzt werden beim Lachen körpereigene, schmerzstillende Opiate produziert. Zusammen mit der Muskelentspannung werden Schmerzen ohne jede Nebenwirkung gelindert.

So profitiert Ihre Seele von Lachyoga

Lachen entspannt und hebt die Stimmung. Es löst Muskelverspannungen, reduziert Stresshormone und schüttet Glückshormone aus. Kostenfrei, garantiert und auf Abruf. Lachen durchbricht das Gedankenkarussell. Grübeleien, Sorgen, Ängste erhalten schlagartig keine Nahrung mehr. Der Kopf wird frei. Kreativität wird gefördert. Wer viel lacht, ist gelassener, nicht so leicht aus dem Konzept zu bringen und hat mehr Selbstbewusstsein. Er ist mehr im Moment. Lachen öffnet Herz und Verstand. Es macht kontaktfreudig, locker und voller Leichtigkeit. Schwierigkeiten und Stress können einfacher und besser gehandhabt werden. Die kindliche, unbeschwerte Seite bekommt wieder mehr Raum. Kinder lachen 300- bis 400-mal am Tag. Bei Erwachsenen hat sich das Lachen auf ca. 15-mal täglich reduziert. Das lässt sich durch Lachyoga wieder ändern!

So funktioniert Lachyoga

"Fake it until you make it" ist das Motto von Lachyoga oder Hasya Yoga (Yogalachen), wie es auch heißt: Täusche es vor, bis du es tust. Imitiere ein Lachen, bis du richtig lachst. Der vernünftige Teil in Ihnen denkt jetzt vielleicht, das ist doch albern, das mache ich nicht. Also schlagen Sie sich für mehr Gesundheit und gute Laune auf die kindliche, experimentierfreudige Seite in Ihnen und probieren Sie es trotzdem aus. Es lohnt sich! 1. Aufwärmphase: Stehen Sie locker und bequem. Klatschen Sie mit den Händen. Die Handflächen berühren sich dabei vollständig. Die Finger sind etwas gespreizt. Sagen Sie beim Klatschen „ho ho hahaha“. Ein ho ist doppelt so lang als ein ha. 2. Atemübung: Nehmen Sie die Arme nach vorne, Handflächen zeigen nach oben. Während Sie durch die Nase einatmen, ballen sie die Hände leicht zur Faust und ziehen sie an Ihren Körper heran. Beim Ausatmen durch den Mund bewegen Sie die Arme wieder nach vorne und öffnen die Hände. Wiederholen Sie die Übung mehrmals. Dann führen Sie die Fäuste beim Einatmen wieder zum Körper, halten sie fest vorm Oberkörper und halten Sie den Atem an, während Sie bis 3 zählen. Bei Ausatmen öffnen Sie die Fäuste und lachen laut los. Wiederholen! 3. Die kindliche Verspieltheit wecken: Klatschen Sie 2-mal mit den Händen und sagen Sie dabei „sehr gut“. Dann werfen Sie die Arme voller Schwung nach oben und rufen Sie fröhlich Yeah dazu. Wiederholen!

Weitere Lach-Übungen nach dem Warmwerden

Die ersten drei Phasen können Sie solange ausführen, wie Sie möchten, und Sie sind schon voll im Lachyoga drin. Die Übungen sollten auch zwischen den folgenden Lach-Übungen, von denen hier nur ein paar Beispiele aufgeführt werden, wiederholt werden. Testen Sie, welche der Lach-Übungen am besten bei Ihnen wirken: Stummes Lachen: Bewegen Sie Gesicht und Körper völlig ohne Ton so, als ob Sie sich totlachen würden. Für zu Hause und unterwegs eignet sich bestens das Handylachen: Halten Sie sich Ihr Handy ans Ohr und tun Sie so, als ob Sie ein total witziges Gespräch führen würden. Lachen Sie, was es das Zeug hält! Beim Spaßvogellachen legen Sie als Spaßvogel die Hände auf die Schulterblätter wie kleine Flügel und rotieren mit den Schultern nach vorne und hinten. Beim Gummibandlachen sind die Handflächen zuerst nahe beieinander und das Gummiband liegt rechts und links um den Handrücken. Bei jedem Lachen, das immer lauter wird, gehen die Handflächen weiter auseinander und das Gummiband wird immer stärker gedehnt, bis Arme und Band soweit gedehnt sind, dass Sie und das Band platzen vor Lachen.

Hier können Sie Lachyoga lernen und durchführen

Erstens zu Hause, z.B. mithilfe der Infos in diesem Artikel, anhand eines Buchs oder mithilfe von YouTube-Videos. Dann gibt es Lach-Yoga-Kurse an den meisten Volkshochschulen und Lachyoga-Schulen in ganz Deutschland. Sie finden Sie unter www.lachverband.org

Wann wird von Lachyoga abgeraten?

An intensiven Lachyoga-Sessions sollte nicht teilgenommen werden, wenn man selbst, die Lunge oder das Zwerchfell sich nicht anstrengen dürfen sowie bei Angina pectoris, Zwerchfellbruch, nicht kontrolliertem Blutdruck, Aneurysma, Glaukom, Inkontinenz, Rippenbrücken, Bandscheibenvorfall, akuten Atemwegs- und Viruserkrankungen, schwerer Depression, Borderline-Störung und Schizophrenie.

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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