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Gesichtsmasken – eine sinnvolle Zusatzpflege?

1 Kommentar Aktualisiert am 23. März 2020

Wer kennt das nicht: Manchmal ist der Spiegel alles andere als ein Freund. Ein müdes, abgespanntes Gesicht blickt einem entgegen. Die Haut wirkt fahl, grau und welk. Fältchen, Unreinheiten und Pickel springen einem nur allzu deutlich ins Auge. Für viele gibt es in diesen kritischen Momenten nur eins: Schnell her mit einer Gesichtsmaske! Denn solche Masken können nicht nur in kürzester Zeit aus einer müden Miene wieder ein frisches Gute-Laune-Gesicht zaubern, sie helfen auch gegen allerlei andere Probleme, die einem die Gesichtshaut bereiten kann, ob Akne oder Pickelchen, ob Fältchen oder Altersflecken, ob trockene oder fettig glänzende Haut.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

Hunderte von Gesichtsmasken für alle Hauttypen und Hautprobleme gibt es in den Kosmetikregalen von Drogerien, Parfümerien und Apotheken. Grundlegend wird zwischen pflegenden, aufbauenden Masken und Reinigungs- und Peeling-Masken unterschieden; alle Arten gibt es meist in Gel-, Creme- oder Schaumform. Und neben Fertigprodukten stehen auch noch unzählige Rezepte zur Verfügung, um sich eine Gesichtsmaske selbst zusammenzurühren.

Maske oder nicht Maske? Das ist hier die Frage! 

Zunächst einmal gilt es, eine grundlegende Frage zu beantworten: Brauche ich überhaupt eine Gesichtsmaske, oder genügt die normale tägliche Hautpflege? Hautexperten sind der regelmäßigen Anwendung einer solchen „Aufbaukur“ für den Teint nicht abgeneigt – vorausgesetzt, man wählt das richtige Produkt für den eigenen Hauttyp, achtet auf gute Inhaltsstoffe und darauf, es mit der Anwendung nicht zu übertreiben. Wer allerdings eine absolut problemfreie Haut hat, mit seinem Teint rundum zufrieden ist und auch mit der normalen Alltagspflege frisch, rosig und gesund aussieht, kann natürlich ruhig auf eine solche Zusatzpflege verzichten – und sollte das meist auch. Denn eine „Über-Pflege“ der Haut, die bereits gut versorgt ist, schadet dem Teint eher als dass sie ihm nutzt.

Wie und wie oft sollte eine Gesichtsmaske angewendet werden? 

Gute Masken zeichnen sich im Allgemeinen dadurch aus, dass sie – obwohl relativ selten angewendet – eine lang anhaltende und besonders intensive Wirkung zeigen. Deshalb eignen sich Gesichtsmasken nicht für die tägliche Gesichtspflege. Maximal ein- bis dreimal pro Woche sollte eine solche Maske aufgetragen werden. Zur Vorbehandlung reinigt man die Haut wie gewohnt, evtl. auch mit einem sanften Peeling, sodass keine Schmutz- und Make-up-Reste mehr auf der Haut verbleiben. Die Einwirkzeit beträgt bei den meisten Masken etwa zehn bis fünfzehn Minuten. Abnehmen kann man die Masken, abhängig von der Konsistenz, mit Kosmetiktüchern oder einem Schwämmchen, oder man wäscht sie einfach mit reichlich warmem Wasser ab.

Wie finde ich die richtige Gesichtsmaske für mich? 

Im Grunde weiß jeder Mensch sehr genau, welche Probleme seine Haut hat und was mit einer zusätzlichen Pflege bewirkt werden soll. Bei Unsicherheiten gilt es, zunächst beim Hautarzt oder bei der Kosmetikerin den eigenen Hauttyp abzuklären, sodass bei der Auswahl einer Gesichtsmaske das Produkt entsprechend darauf abgestimmt werden kann. Auch gut ausgebildete Drogerie-Fachverkäufer und natürlich Apotheker wissen hier oft guten Rat. Die entscheidenden Fragen: Habe ich eher trockene und spröde oder unreine, fettige und pickelige Haut? Oder habe ich eine Mischhaut, z.B. mit fettigen Stellen an der Stirn und trockenen Wangenpartien? Auch der gewünschte Effekt ist entscheidend für die Wahl der richtigen Maske. Möchte man den Teint eher beruhigen, oder soll ein frischeres Aussehen erzielt werden? So gibt es z.B. besonders belebende Produkte, die dem ganzen Körper einen „Frische-Kick“ verpassen, ebenso wie Relax- und Wellness-Masken, die tief entspannen und nicht nur die Haut beruhigen. Für Menschen mit reifer Haut sind Aufbau-Masken empfehlenswert, die den Teint straffer und jünger wirken lassen.

Der neue Trend aus den USA: die „Blackhead Killer-Maske“. Was taugt sie? 

In letzter Zeit macht eine neuartige Maske aus den USA auch bei uns Schlagzeilen: die „Blackhead Killer-Maske“, auch „Acne Killer“ genannt. Die rabenschwarze, gelartige Gesichtsmaske verspricht sensationelle Erfolge vor allem gegen Akne und Mitesser. Man gibt die Maske direkt aus einem kleinen Tütchen ins Gesicht und trägt sie gründlich auf. Danach lässt man sie etwa 30 Minuten lang trocknen und zieht sie danach langsam von Gesicht ab. Laut Hersteller töten die Wirkstoffe Akne-Bakterien ab und entfernen Mitesser. Der Effekt ist angeblich direkt nach der Anwendung sichtbar: Die Haut wirkt gereinigt und Mitesser sind verschwunden – auf lange Sicht ist die Haut gegen die Entstehung weiterer Unreinheiten geschützt. Hautexperten warnen allerdings davor, sich von dieser Maske allzu viel zu versprechen. Zum einen, weil nun mal keine Gesichtsmaske Wunder wirken kann und gerade Akne-Haut langfristige, umfassende Pflege braucht, um dauerhaft heilen zu können. Zum anderen weisen einige Dermatologen und Mediziner in Presseberichten und Internet-Foren darauf hin, dass sich die Inhaltsstoffe wie eine Chemikalien-Liste läsen und mit der versprochenen „Natürlichkeit“ der Maske nicht mehr viel zu tun hätten. Was den Effekt betrifft, zucken viele Nutzer bereits mit den Schultern: Auch wenn ihnen die Maske nicht geschadet habe – von sensationellen Erfolgen könne bei weitem nicht die Rede sein. Woher also der „Hype“ um die neue Maske kommt, lässt sich nicht wirklich erklären.

 

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Welche Inhaltsstoffe stecken in Gesichtsmasken? 

Die meisten Fertig-Masken enthalten Inhaltsstoffe, die man auch aus anderen Gesichtspflege-Produkten kennt. Stoffe wie z.B. Salicylsäure wirken hornlösend und damit abschuppend und finden sich oft in vitalisierenden Masken für unreine Haut. Erfrischend-kühlende Feuchtigkeitsmasken für trockene Haut enthalten oft Feuchtigkeitsstoffe wie z.B. Glycerin und gleichzeitig hautberuhigendes Panthenol. In Masken für trockene Haut findet sich oft Salz aus dem Toten Meer oder Minze, in Produkten für fettige Haut wirken oft Gurkenextrakte oder Honig. Einige weitere typische Inhaltsstoffe von Gesichtsmasken sind – neben kühlenden und feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen, (ätherischen) Ölen, Parfüm- und Duftstoffen – vor allem

  • Antioxidantien, d.h. Enzyme oder Moleküle, die den Organismus vor oxidativem Stress durch sogenannte „freie Radikale“ schützen. Diese sind u.a. am Prozess der Hautalterung wesentlich beteiligt.
  • Emulgatoren, das sind Stoffe, die es ermöglichen, eigentlich nicht mischbare Komponenten wie Öl und Wasser zu einer Emulsion zu verbinden. Diese Emulgatoren werden häufig auch als Tenside bezeichnet und sind in vielen Alltagsprodukten verbreitet, z.B. in Reinigungsmitteln für den Haushalt und Kosmetika.
  • Feuchthaltemittel, also Stoffe, die u.a. Emulsionen vor dem Austrocknen bewahren und sie geschmeidig halten. Man findet sie unter Bezeichnungen wie z.B. Sorbit, Glycerol und Polysaccharide.
  • hautbleichende Wirkstoffe, die z.B. in Cremes und anderen Kosmetikprodukten gegen Pigment- und Leberflecken und Ungleichmäßigkeiten auf der Haut wirken.
  • (alpha-)Hydroxysäuren, auch Fruchtsäuren genannt. Es handelt sich dabei um Säuren wie Apfel- oder Zitronensäure, die feuchtigkeitsspendend wirken, den Zellstoffwechsel anregen und die Abschuppung der äußeren Hornschicht fördern.
  • Konservierungsmittel, die Mikroorganismen in den Produkten unschädlich machen. In Kosmetika werden beispielsweise Parabene, Benzoesäure oder Methylisothiazolinon als Konservierungsmittel eingesetzt. Es dürfen nur nach der Kosmetikverordnung zugelassene Konservierungsmittel verwendet werden, dennoch stehen z.B. Parabene seit Langem im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein.

Natur pur: Gesichtsmasken selber machen 

Wer den vielen Inhaltsstoffen in Fertig-Gesichtsmasken nicht traut und lieber genau weiß, was drin ist, der macht seine Gesichtsmaske am besten selbst. Das ist überhaupt kein Problem – und es gibt dabei weit mehr Möglichkeiten als sich einfach ein paar Gurkenscheiben auf die Haut zu legen (wobei diese einfachste Art der Gesichtsmaske immer noch als genial wirksam gilt!). Preisgünstige Zutaten, die sich in jedem Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt finden lassen, der kreative Vorgang und ein Endergebnis, das 100-prozentig natürlich und garantiert frei von Chemikalien ist – das sind die großen Vorteile von Selfmade-Produkten. Hier einige bewährte du super-einfache Rezepte für die verschiedenen Hauttypen:

 

Für trockene Haut: Avocado-Maske. Das Fruchtfleisch einer reifen Avocado wird püriert und mit einem Teelöffel Zitronensaft angereichert. Trockene Haut fühlt sich danach geschmeidig und zart an.

 

Für großporige Haut: Eiweiß-Maske. Das Eiweiß eines Bio-Hühnereis mit einigen Tropfen Zitronensaft zu Schaum schlagen, ggf. mit einem Stückchen Salatgurke pürieren. Die Haut wird deutlich gestrafft, der Gurkenanteil wirkt zusätzlich beruhigend.

 

Für fettige, zu Pickeln und Akne neigende Haut: Eiweiß-Teebaum-Maske. In die Eiweiß-Gesichtsmaske einfach noch einen Tropfen Teebaumöl geben. Das Öl wirkt antibakteriell und reinigend und erfrischt den Teint.

 

Für sensible Haut: Honig-Erdbeer-Maske. Frische Erdbeeren mit einem Löffel Bio-Honig pürieren. Die antibakterielle, desinfizierende und aktivierende Wirkung des Honigs und der belebende und erfrischende Effekt der Erdbeeren sorgen für ein glattes, straffes Hautbild. Wenn man noch etwas Vollkornmehl dazugibt, wird aus der Maske ein sanftes, aber sehr effektives Peeling.

 

Für gereizte, gerötete Haut mit Unreinheiten: Ei-Olivenöl-Maske. Das Eiweiß eines Bio-Eis wird mit einer Tasse Haferbrei, einem Teelöffel guten Olivenöls und mehreren Tropfen Zitronensaft vermischt. Diese besonders nährende und heilende Maske sollte etwa 30 Minuten einwirken und mit kühlem Wasser abgewaschen werden. Für alle selbst gemachten Masken gilt: Sie sollten ca. 15 bis 20 Minuten einwirken und dann mit lauwarmem bis kühlem Wasser abgespült werden. Übrigens: Natürliche Gesichtsmasken ohne chemische Inhaltsstoffe gibt es auch zu kaufen, z.B. in Bioläden und Bio-Supermärkten, Reformhäuser und Apotheken!

 

Unser Fazit: Es gibt mehrere gute Gründe für die Anwendung einer Gesichtsmaske. Einer der wichtigsten ist wohl die schnelle Hilfe für „Problemhaut“ jeglicher Art: Trockene Haut erhält den richtigen „Kick“ an Feuchtigkeit und fühlt sich danach wieder geschmeidig und straff an. Wenn der Winter mit kalter Außen- und trockener Heizungsluft die Haut spröde und gespannt macht, kann z.B. eine kühlende Maske kleine Wunder wirken. Es gibt Masken mit entzündungshemmender Wirkung, die unreiner, fettender und zu Akne neigender Haut die nötigen Pflegestoffe zuführt und die Poren klärt und reinigt. Abgestorbene Hautschuppen können durch Peeling-Masken besonders gründlich und nachhaltig entfernt werden – ebenfalls ein positiver Effekt für Akne- und Pickel-Betroffene. Und nicht zuletzt versorgt eine gute Gesichtsmaske die Haut mit wertvollen Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralien, die durch das sorgfältige Auftragen und die Einwirkzeit tief in die Haut eindringen und dort ihre positive Wirkung freisetzen. Übrigens haben auch Männer inzwischen Gesichtsmasken für ihre Hautpflege entdeckt. Warum auch nicht, schließlich wünschen auch sie sich wirksame Pflege gegen schädliche Umwelteinflüsse und entspannende Wohlfühl-Momente gegen den täglichen Stress. Denn eines betonen Gesichtsmasken-Anhänger immer wieder: Eine Gesichtsmaske kann zu einer kleinen Alltagsflucht werden, zu einem wohltuenden Ritual, auf das viele nicht mehr verzichten wollen.

 

Bildnachweis:
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Helga Boschitz
Autor: Helga Boschitz

Helga Boschitz, Jahrgang 1966, ist freie Journalistin und Texterin, lebt in Nürnberg und gehört seit Januar 2016 zum apomio.de-Team. Nach Studium und Ausbildung arbeitete sie seit Anfang der 1990er-Jahre als Magazinredakteurin und Moderatorin in Hörfunk- und Fernsehredaktionen u.a. beim Südwestrundfunk, Hessischen Rundfunk und Westdeutschen Rundfunk. Medizin- und Verbraucherthemen sind ihr aus ihrer Arbeit für das Magazin „Schrot und Korn“ sowie aus verschiedenen Tätigkeiten als Texterin vertraut.

1 Kommentare

RIta – Donnerstag, 27. April 2017
Sehr interessanter Artikel! Masken sind schon ne tolle Sache, ich probier da selbst auch gerne immer wieder verschiedene Varianten aus. Ich benutz da seit kurzem auch ölhaltige Masken da ich auch gelesen habe (*Link von der Redaktion entfernt*) das viele Öle einen Lifting-Effekt haben. Gerade bei Masken mit natürlichen Inhaltsstoffen fühlt sich die Haut dann immer einfach wahnsinnig sanft und weich an.

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