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Entwässern im Schnelldurchlauf: In Rekordzeit fit für Strand?

Kommentar schreiben Aktualisiert am 16. August 2017

5 Tage Turbo-Entwässerung für den perfekten Auftritt in Bikini oder Badehose! Solche Angebote schwirren derzeit durch die Medien. Sie schlüsseln genau auf, wann viel, extrem viel (nämlich 5-9 Liter täglich) und fast nichts getrunken wird. Die Rosskur soll die Sünden, wie wenig Bewegung und salzreiche Ernährung, mal eben wegbügeln. Gesund ist das nicht. Und bei eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion sind diese Flüssigkeitsmengen gefährlich und absolut kontraindiziert. Will man jedoch als gesunder Mensch unnötiges Wasser loswerden, ist eine natürliche Entwässerung ideal. Herz und Kreislauf werden entlastet. Und ein paar Pfunde purzeln auch. Erfahren Sie hier, was hinter zu viel Wasser im Körper stecken kann, wie Sie Wasserpolster schnell los sind und wie viel Wasser der Mensch wirklich braucht.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

Wie entstehen Wassereinlagerungen (Ödeme) im Körper? 

Manchmal sind die Ursachen ganz einfach: zu langes Sitzen oder Stehen, heißes Wetter oder zu viel salzreiche Kost lassen den Körper unangenehm aufquellen. Auch bei Übergewicht, während oder vor einer Periode und in der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Druck auf den Gefäßen. Das Wasser gelangt so ins umliegende Gewebe und lässt es aufschwellen. Dabei folgt es der Schwerkraft, so dass vor allem die Beine und Füße von Wassereinlagerungen betroffen sind. Außer in der Schwangerschaft, in der Entwässerungen mit dem Arzt abgeklärt werden müssen, können Sie in den anderen Fällen guten Gewissens eine Entwässerungskur in Angriff nehmen.

Wann sind Ödeme krankhaft und müssen vom Arzt behandelt werden? 

Wenn Sie häufig, dauernd oder plötzlich Wassereinlagerungen haben, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Als Ursachen sind Herz-, Nieren- und Lebererkrankungen, Allergien, eine Venenschwäche oder ein Lip- oder Lymphödem möglich. Dann muss die Grunderkrankung behandelt und die Entwässerung ärztlich begleitet werden. Das betrifft die Flüssigkeitsaufnahme und die Anwendung harntreibender Methoden.

Wie viel Wasser braucht der Mensch? 

Ein Erwachsener besteht zu ca. 65 % aus Wasser. Jede Zelle braucht es, um zu funktionieren. Blut und Lymphe als Transportmittel benötigen ausreichend Wasser, um zu fließen, Auge, Haut und Schleimhäute, um nicht auszutrocknen. Beim Ausatmen, über die Haut, den Harn und Stuhl verliert der Mensch am Tag rund 2,5 Liter. 1,5 Liter sollte er über Getränke (ohne Alkohol) und den Rest über die Nahrung zu sich nehmen. Aber es gibt keine festen Regeln. Australische Forscher haben festgestellt, dass der Durst-Impuls ausschlaggebend ist und genügt. Alles, was der Mensch darüber hinaus trinken möchte, wird vom Körper abgewehrt z.B. durch die Abschwächung des Schluckimpulses, um das Trinken von zu viel Wasser zu verhindern. Der Körper weiß schon, was er braucht. Bei zu viel Flüssigkeit kann das Blut das ganze Wasser nicht mehr binden. Es gelangt ins Gewebe, u.a. im Gehirn und führt dort zu Schwellungen und neurologischen Störungen. Nur bei älteren Menschen ist das Durstempfinden gestört. Sie müssen bewusst Flüssigkeit über den Durst hinaus zu sich nehmen.

Was und wie viel sollte zum Entwässern getrunken werden? 

Auch wenn es widersprüchlich klingt: Sie brauchen viel Flüssigkeit, um den Stoffwechsel in Gang zu bringen und die überschüssigen Wassereinlagerungen auszuschwemmen. Nicht 5-7 Liter, aber folgen Sie dem kleinsten Impuls, etwas zu trinken. Gut wäre ein Liter mehr als sonst, also 3 Liter. Und trinken Sie das Richtige: natriumarmes, kaliumreiches Mineralwasser sowie verdünnte Gemüse- und Obstsäfte. Auch Wasser mit frischem Zitronensaft und Ingwer sowie basische Gemüsebrühe mit Lauch, Karotten, Sellerie und Kartoffeln verhelfen Ihnen zu einer abwechslungsreichen Flüssigkeitszufuhr und entsäuern gleichzeitig.

Welche Kräutertees sind harntreibend? 

Brennessel, Birke, Ackerschachtelhalm (Zinnkraut) und Löwenzahn wirken harntreibend. Am besten besorgen Sie sich einen Nieren- und Blasentee aus der Apotheke. Darin sind die wichtigsten Kräuter gemischt und Sie erhalten eine hohe, wirkungsvolle Qualität. Trinken Sie 3-4 Tassen über den Tag verteilt. Die letzte Tasse nicht nach 18 Uhr, um nächtliche Toilettengänge zu vermeiden. Wenn Tees nicht so Ihr Ding sind, können Sie auch zu Tabletten oder Tropfen mit Extrakten der Kräuter greifen. Achten Sie darauf, neben den Kräutertees ausreichend andere Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Welche Nahrungsmittel enthalten viel Wasser oder wirken harntreibend? 

Obst, vor allem Melonen, Ananas, Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Rhabarber und Weintrauben haben einen hohen Anteil an Wasser und tragen zur Ausscheidung bei. Spargel wirkt stark harntreibend und fördert wie Bananen und Tomaten auch wegen des hohen Kaliumgehalts die Entwässerung. Gurken, Paprika, Artischocken, Fenchel, Zwiebeln, Knoblauch und Kürbiskerne helfen Ihnen außerdem auf natürliche Weise, überschüssiges Wasser und ein paar Pfunde zu verlieren. Ein weiterer wassertreibender Mix sind 500g rohes Sauerkraut mit zwei frisch geriebenen Karotten und einem Apfel.

Wie können Sie Reis zur Entwässerung nutzen? 

Eine einfache Methode für eine bessere Figur sind ein oder mehrere Reistage. Sie nehmen lediglich ungesalzenen, gekochten Reis zu sich. Als Erfrischung können Sie sich rohe Gurke oder frische Tomaten gönnen. Noch intensiver wirkt die Reduktion auf Reiswasser. Kochen Sie dazu Naturreis in viel Wasser ohne Salz. Trinken Sie nur das Reiswasser. Kalorien: gleich Null. Aber Sie werden mit den Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium, Calcium und Eisen der Reisschalen versorgt. Auch hier gilt: Trinken Sie zusätzlich genug Wasser an dem Tag.

Was verstärkt noch die Entwässerung? 

Bewegen Sie sich! Dann bewegt sich auch das eingelagerte Wasser in Ihrem Körper. Sie verbrauchen Kalorien und bauen Muskeln auf. Das sieht nicht nur gut aus. Muskeln verbrennen selbst in Ruhe Energie und Ihr Grundumsatz steigt, was sich wiederum positiv auf Ihr Gewicht auswirkt. Ausdauersportarten wie Schwimmen, Walken, Joggen und Radfahren sind besonders geeignet, um Ihre Entwässerungskur zu unterstützen. Wenn Sie noch beweglicher werden wollen, sind Pilates und Yoga ideale Bewegungsformen.

 

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Wie unterstützen Sie Ihre Nieren und Leber in der Entschlackungsphase? 

Entwässern heißt auch Entgiften. Es werden Giftstoffe mobilisiert und mit ausgeschieden. Das fordert Ihre Ausscheidungsorgane Nieren und Leber. Das A und O für die Nieren ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ein klassisches naturheilkundliches Mittel zur Nierenpflege ist die Goldrute, als Tee, Fertigpräparat oder dreiwöchige Kur in homöopathischer Aufbereitung als Solidago D6, 3-mal täglich 5 Globuli, die neben dem Nierenschutz noch harntreibend wirken. Ihre Leber können Sie mit einem Präparat mit Mariendistel und Artischocke bei ihrer Entgiftungsarbeit unterstützen. Auch ein Leberwickel oder einfach eine Wärmflache abends vorm Einschlafen tun Ihrer Leber gut. Entwässern hilft beim Abnehmen! Und Sie tun gleichzeitig etwas für Ihre Gesundheit.

 

Bildnachweis:

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Beate Helm
Autor: Beate Helm

Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.

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