Mönchspfeffer-ratiopharm ist ein pflanzliches Arzneimittel zur Harmonisierung des weiblichen Hormonhaushalts. Mönchspfeffer hat sich traditionell bei prämenstruellem Syndrom (PMS), schmerzhaften Spannungsgefühlen in der Brust, unregelmäßigem Menstruationszyklus sowie Beschwerden während der Regelblutung und der Wechseljahre bewährt. Mönchspfeffer-ratiopharm sollte mindestens 3 Monatszyklen lang angewendet werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Dafür kann in vielen Fällen auf eine Hormontherapie mit all ihren möglichen Nebenwirkungen verzichtet werden. Vor der Anwendung von Mönchspfeffer-ratiopharm sollte jedoch ärztlich abgeklärt werden, ob eine behandlungsbedürftige Erkrankung hinter den Beschwerden steckt. Mönchspfeffer-ratiopharm ist eine natürliche Alternative, um den weiblichen Zyklus zu regulieren und die seelischen Beschwerden wie Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit zu lindern. Die Wirksamkeit von Mönchspfeffer wurde in zahlreichen Studien belegt.
Wie wirkt Mönchspfeffer?
Häufige Ursache für die besagten Beschwerden der Frau ist ein erhöhter Spiegel des Hormons Prolaktin. Normalerweise ist das Hormon nur in der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht. Es bewirkt das Wachstum der Brust, die Milchsekretion zum Stillen und die Unterdrückung des Eisprungs in dieser Zeit. Eine dauerhafte Erhöhung außerhalb der Schwangerschaft und Stillzeit hat eine Gelbkörperschwäche mit einem Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron (Gelbkörperhormon) mit all den Folgebeschwerden zur Folge. Mönchspfeffer reduziert die Bildung von Prolaktin in der Hypophyse. Die Terpene im Mönchspfeffer docken an die Dopamin-Rezeptoren an und haben dieselbe prolaktinvermindernde Wirkung wie das Dopamin: Der Prolaktinspiegel im Blut wird gesenkt, die Produktion des Gelbkörperhormons gesteigert und das Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron können ausgeglichen werden. Die Dopamin-artige Wirkung erklärt auch, warum Mönchspfeffer gegen depressive Verstimmungen angewendet werden kann.
Welche Anwendungsbereiche hat Mönchspfeffer-ratiopharm?
Das Anwendungsspektrum ist groß: Wichtige Indikation ist das prämenstruelle Syndrom mit spannenden, schmerzhaften Brüsten (Mastodynie), Wassereinlagerungen mit dem Gefühl, aufgequollen zu sein, Gewichtszunahme und Kopf- Unterleibs- und Rückenschmerzen. Auf der seelischen Ebene wirkt Mönchspfeffer-ratiopharm gegen die ausgeprägte Reizbarkeit und Nervosität sowie gegen Ängste und Depressionen, die mit dem PMS auftreten können.
Weitere Indikationen sind Unregelmäßigkeiten im weiblichen Zyklus aufgrund von Gelbkörperschwäche, krampfhafte Unterleibsschmerzen und zu starke Blutungen. In den Wechseljahren kann Mönchspfeffer-ratiopharm Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen, depressiven Verstimmungen, Schlafstörungen und übermäßig starken Blutungen lindern.
Bei unerfülltem Kinderwunsch, der auf einen übermäßigen Prolaktinspiegel mit Gelbkörperschwäche zurückzuführen ist, kann Mönchspfeffer die Chance für eine Schwangerschaft erhöhen. Beim Polyzystischen Ovar-Syndrom wird ein Mönchspfefferpräparat empfohlen. Auch die sexuelle Lust kann gesteigert werden. Hormonbedingte Akne, z.B. nach dem Absetzen der Pille, kann mit Mönchspfeffer-ratiopharm entgegengewirkt werden.
Warum wurde Mönchpfeffer früher im Kloster angewendet?
Mönchspfeffer in der Dosis in Mönchspfeffer-ratiopharm kann eine aphrodisierende Wirkung haben und die sexuelle Lust anregen. Bei niedrigen Dosen jedoch, wie z.B. in Tee, hat er die umgekehrte Wirkung, daher sein Name: Früher wurde Mönchspfeffer in Klöstern eingenommen, um den Sexualtrieb zu dämpfen.
Heute wünscht man sich außerhalb der Klostermauern das Gegenteil und greift deshalb zu einer höheren Dosis. Auch die anderen Anwendungsbereiche können nur mit einem höher dosierten Fertigarzneimittel wie Mönchspfeffer-ratiopharm effektiv behandelt werden.
Wie wird Mönchspfeffer-ratiopharm dosiert und angewendet?
Falls nicht anders verordnet, sollte täglich 1 Tablette möglichst zur gleichen Tageszeit eingenommen werden. Mönchspfeffer-ratiopharm sollte mindestens 3 Monatszyklen lang eingenommen werden.
Kontraindikationen: Wann darf Mönchspfeffer-ratiopharm nicht angewendet werden?
Bei einer Überempfindlichkeit gegen Mönchspfefferfrüchte, bei einem Hypophysentumor, bei Brustkrebs sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit ist Mönchspfeffer-ratiopharm kontraindiziert. Das Präparat enthält Laktose. Bei einer Unverträglichkeit gegen bestimmte Zucker sollte vor der Anwendung der Arzt befragt werden.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Mit unbekannter Häufigkeit kann es zu Kopfschmerzen, Juckreiz, Bauchbeschwerden wie Übelkeit, Magen- oder Unterleibsschmerzen sowie Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag und Quaddelsucht kommen. Auch schwere Reaktionen mit Gesichtsschwellung, Atemnot und Schluckbeschwerden wurden beobachtet.
Welche Wechselwirkungen müssen beachtet werden?
Aufgrund der dopaminergen Wirkung ist eine wechselseitige Wirkungsabschwächung bei der Einnahme von Dopamin-Rezeptor-Antagonisten möglich.